Die Herrin der Kathedrale – Uta von Ballenstedt (Uta von Naumburg)

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stefan_c Avatar

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Mit **„Die Herrin der Kathedrale“** entführen die **„Beinert Schwestern“** (so lautet auch ihre Website) den Leser nach Ballenstedt im 11. Jahrhundert, einer Zeit des Umbruchs. Zu Beginn lernen wir Uta die erst 12 Jahre alte Tochter des Grafen und Burgherrn Adalbert von Ballenstedt kennen. Sie ist für damalige Zeiten außergewöhnlich wissbegierig und ihr Tatendrang, ihr Wissensdurst gefällt ihrem Vater und ihrem ältesten Sohn überhaupt nicht, sie entspricht nicht den damals geltenden Vorschriften. Ihr Vater Adalbert befindet sich in einer angespannten Lage, es läuft nicht gut für ihn und seine Ländereien, er hätte gerne mehr Einfluss, würde gerne mehr für den König beisteuern. Er ist jähzornig und hat schon oft die Hand gegen seine Frau und Kinder erhoben. Bei einem Burgfest und treffen mit dem Markgraf Ekkehard, einem weitaus besser gestellten Grafen, und seinem Gefolge kommt es zu einem Treffen mit ihrem einstigen „Freund“ Volkard aus dem Hardagau, das sich jedoch als ein einschneidendes Ereignis für Uta erweist und ihr Leben auf dramatische Weise in neue Bannen lenkt. Sie kommt in ein Kloster, ihre Mutter wird ermordet und Uta beginnt an ihrem Plan, den Mörder ihrer Mutter vor Gericht bzw. zur Anklage zu bringen, zu arbeiten. Uta ist für ihre Zeit eine außergewöhnliche Frau, sie kann lesen und schreiben, merkt sich einmal gelesenes Buchstabengetreu und ist sich nicht zu schade Arbeiten der unterschiedlichsten Art anzunehmen. Nach ihrer, nicht gewollten, Heirat beginnt der Bau der Kathedrale von Naumburg, in deren Verlauf Uta letztendlich die Leitung übernehmen muss und sie trotz vielfältiger Machenschaften der Gegenspieler fertigstellt. Mehr möchte ich an dieser Stellen nicht erzählen, aber den Leser erwartet eine spannende und teils dramatische Geschichte. Fazit: Die Beinert Schwestern verstehen es den Leser in die Geschichte hereinzuziehen, in eine Zeit und Gebräuche die uns fremd sind. Durch den leichten Schreibstil, angepasst an die damalige Redensweise, und ihre Liebe zu Details gelingt es den Autorinnen die damalige Zeit zu erleben und sich in sie hineinversetzen. Dabei ist es nebensächlich was nachweisbare Geschichte und was fiktiv in die Handlung eingebracht wurde. Herausgekommen ist eine wunderbare Geschichte, die alles beinhaltet was man von einem Mittelalter-Roman erwartet. Mehr Infos zu den „Beinert Schwestern“ und „Die Herrin der Kathedrale“ findet man auf ihrer Website: **http://beinertschwestern.de/**