Eine Frau kämpft für Gerechtigkeit

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jule1 Avatar

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"Die Herrin der Kathedrale" hat mir ausnehmend gut gefallen, weil sie beides bot, gute Unterhaltung und gute Kenntnisse über die damalige Zeit zu Kaiser Konrads Regentschaft. Die Autorinnen halten eine wunderbare Waage zwischen geschichtlicher Information und spannender Geschichte, so dass die historische Seite nachvollziehbar ist und damit auch viel eher im Gedächtnis bleibt und auch wieder abrufbar wird. Ich kann den Roman wirklich empfehlen. Uta von Ballenstedt, die Protagonistin des Romans, kämpft von Beginn ihres Lebens an um Gerechtigkeit, um die Gerechtigkeit und Anerkennung, die Frauen zu der damaligen Zeit betrifft und um die Sühne für denjenigen, der ihre Mutter ermordet hat. Bei all dem hat sie Kaiserin Gisela als vorausschauende Frau an ihrer Seite und wird von ihr unterstützt. Jahrelang wird sie von dem Hass auf ihren Vater geleitet, der zwar äußerst brutal war, jedoch seine Frau, die Mutter Utas, nicht auf dem Gewissen hat. Erst relativ spät wird klar, dass es Esiko, der Bruder Utas war. Doch auch ihn trifft spät die Strafe, die Uta sich für ihn wünscht. Uta wird mit Ekkehardt von Naumburg verheiratet, eine Ehe, die auf beiden Seiten mit nicht viel Gefühl gelebt wird. Diese Ehe lässt Uta jedoch aktiv am Bau der Naumburger Kathedrale beteiligt sein und gibt ihr die Chance, die Liebe ihres Lebens, Ekkehardts Bruder Hermann um sich zu haben. Und ganz zum Schluss des Romans kommen die Beiden endlich zusammen.
Die Schilderung der politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten sind so glasklar beschrieben, dass man sich den entstehenden Bildern im Kopf nicht entziehen kann und das macht den Roman noch um so vieles interessanter. Man freut sich während der Arbeitszeit darauf, wie es wohl am Abend weitergeht und was noch passieren wird. Das ! macht für mich gute Unterhaltung aus.