Hochspannend und wendungsreich

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
jasmins bücherwelt Avatar

Von

Rezension zu „Die Herzchirurgin“ von Jack Jordan

Vielen lieben Dank an vorablesen.de und die Verlagsgruppe Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar!

Würdest du morden um dein Kind zu retten?
Dieser Frage geht Jack Jordan in seinem Buch „Die Herzchirurgin“ nach, denn wer könnte besser morden, als eine Ärztin, die sich tagtäglich in der Grauzone zwischen Leben und Tod bewegt.

Zu Beginn der Story wird der kleine Zack Jones entführt, sein Kindermädchen ermordet. Seine Mutter, die scheinbar emotionslose, kontrollierte und erfolgreiche Herzchirurgin Anna Jones wird vor die Wahl gestellt: entweder stirbt ihr nächster Patient, der einflussreiche Politiker Ahmed Shabir, bei seiner Herzoperation, oder ihr Sohn muss sterben.
Hier prallen zwei Welten aufeinander, nämlich einerseits die liebende Mutter, die alles für ihr eigen Fleisch und Blut geben würde, anderseits die namhafte Herzchirurgin, die einen Eid darauf geschworen hat, dass sie keinen Schaden anrichten wird.
Ob und wie Anna Jones dieses Dilemma überwindet, müsst ihr selber lesen.

Meine Meinung:
Als Mama und als Mitarbeiterin im ärztlichen Bereich konnte ich mich sehr gut in das Buch einfühlen. Die Story weckte von Beginn an mein Interesse, da ich sowieso auch eine Schwäche für Medizinthriller habe.
Die Geschichte wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt, nämlich zum einen aus der Sicht von Anna Jones, der Herzchirurgin. Zum anderen erfahren wir weitere Informationen aus Sicht der OP-Schwester Margot. Die dritte Perspektive wird durch Detective Inspector Rachel Conaty dargestellt. Diese drei Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein und doch haben sie alle eine Gemeinsamkeit: jede von ihnen kämpft mit ihren eigenen Dämonen aus der Vergangenheit.
Der Aufbau des Buches gefiel mir gut und trug dazu bei, dass ein konstanter Spannungsbogen aufrechterhalten wurde. Die Personen an sich, waren alle keine großen Sympathieträger, was es manchmal etwas schwer machte, sich in die einzelnen Protagonisten hineinzuversetzen. Auch ihre Verhaltensweisen waren nicht immer ganz nachvollziehbar. Trotzdem war die Story an sich hochspannend und wendungsreich, sodass mich das Buch sehr gut unterhalten konnte.
Was mir das Lesen etwas erschwert hat, war die sprachliche Gestaltung der Story. Die Übersetzung ist meiner Meinung nach nicht immer gelungen, die Sätze manchmal so kompliziert, dass man sie dreimal lesen musste, bis man sie verstanden hat, zudem waren es auch auffällig viele grammatikalische Fehler. Normalerweise kann ich gut darüber hinwegsehen, aber hier war es so oft der Fall, dass der Lesefluss teilweise wirklich gestört wurde und das war nervig. Das ist aber sicher nicht die Schuld des Autors und könnte in einer nächsten Auflage behoben werden.

Fazit:
Die Herzchirurgin ist ein wendungsreicher Thriller, der mir spannende Lesestunden beschert hat. Die medizinische Thematik hat genau meinen Geschmack getroffen, war gut recherchiert und wurde vom Autor gut umgesetzt. So konnte ich über die kleinen Schwächen gut hinwegsehen.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen und empfehle den Thriller gerne weiter.