Nicht ganz mein Geschmack

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tigerbea Avatar

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Der Sohn der Herzchirurgin Anna Jones wurde entführt, ihr Haus verwanzt. Die Entführer fordern, daß Anna den Politiker Ahmed Shabir während einer Operation sterben läßt, ansonsten ermorden sie ihren Sohn. Anna steht vor der Wahl: hält sie sich an ihren Eid, oder rettet sie ihren Sohn?

Das Buch "Die Herzchirurgin" von Jack Jordan verspricht eine spannende und interessante Handlung. Doch leider werden die Erwartungen nur bedingt erfüllt. Die Idee, eine Ärztin vor die Wahl zu stellen, einen Patienten zu töten oder den eigenen Sohn zu opfern ist nicht neu, hat aber Spannungspotential. Doch dies allein macht noch kein gutes Buch. Jack Jordan hat es leider nicht durchgängig geschafft, mich zu fesseln. Gerade der Mittelteil des Buches zieht sich und ich war versucht, einfach nicht weiterzulesen. Was störend wirkte, waren die Erzählperspektiven aus Sicht von Chirurgin Anna, Krankenschwester Margot und DI Rachel. Ich mag es nicht, wenn in der Ich-Form geschrieben wird. Noch dazu bei drei verschiedenen Charakteren - bei einer wäre es noch gegangen, aber so wirkte es leider sehr eintönig und man muß schon aufpassen, aus welcher Sicht nun geschrieben wird. Die drei Frauen waren mir auch allesamt unsympathisch und selbst die Schreibweise, die einem die Charaktere oft näher bringt, konnte dies nicht ändern. Spannung kam hier nur während der Operationen auf, die sehr gut beschrieben wurden. Hier wird es wirklich sehr detailliert lebendig und blutig...
Insgesamt basiert das Buch auf einer guten Idee, aber die Umsetzung hätte besser sein können!