Persönliche Triage

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daggi Avatar

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Zu allererst ein Lob für das gelungene Cover!
Die Farbgebung passt zum Titel, der glänzende Blutstropfen mit geprägtem Titel hat eine angenehme Haptik. Immer wenn es spannend wurde, kratzten meine Nägel darüber.

Drei Frauenleben werden durch das Schicksal miteinander verwoben. Anna, die Titelheldin steht vor einer schwierigen Entscheidung. Glaubwürdig wird die Zerrissenheit zwischen Mutterliebe und hippokratischem Eid geschildert.

Margot, die OP - Schwester wurde vom Leben nicht wirklich verwöhnt und versucht alles, um dem chronischen Geldmangel entgegenzuwirken.

Rachel, Inspector bei der Londoner Polizei, muss einen gewaltsamen Tod aufklären und verrennt sich dabei in ihrer Vergangenheit.

Die Kapitel sind abwechselnd aus der Ich - Perspektive der drei Frauen erzählt. Das lässt sich relativ gut auseinanderhalten. Der Schreibstil ist flüssig, Teil eins habe ich fast verschlungen. Die Schilderungen aus dem OP fand ich gut dargestellt, die Anspannung des Teams war für mich fühlbar.

Der zweite Teil verliert dann an Tempo, obwohl es sich auch da nur um eine kurze Zeitspanne handelt. Der Handlungsverlauf wirkt sehr konstruiert, mit der Auflösung bin ich nicht richtig warm geworden.

Sympathisch dargestellt wird keine der Frauen, die Nebenfiguren bleiben auch eher blass. Lesenswert ist es trotzdem, wenn man nicht jede Wendung der Geschichte auf ihre Realitätsnähe prüft.

Die vier Sterne setzen sich für mich zusammen aus 4 für Teil eins, 3 für Teil 2 und der Aufrundung für das tolle Cover.