Spannende Story, etwas langatmig erzählt

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chani Avatar

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Im Buch „Die Herzchirurgin“ ändert sich nach einem anstrengenden OP-Tag plötzlich alles für Dr. Anna Jones, eine hoch angesehene Herzchirurgin. Sie ist frisch getrennt, kümmert sich um ihren Sohn Zack und gibt im Job immer alles. Eines Abend kommt sie nach Hause und wird dort von mehreren Männern in ihrem Haus erwartet. Die Männer haben ihren Sohn entführt und stellen Anna vor eine schier unlösbare Aufgabe - sie soll einen für die Stadt wichtigen Politiker auf dem OP-Tisch töten, sonst töten die Männer ihren Sohn.

So beginn das Buch und nimmt daher auch direkt Fahrt auf. Man kann Seite für Seite Anna´s Verzweifelung spüren, ihre Angst ist allgegenwärtig und die Sorge um ihren Sohn treiben sie fast in den Wahnsinn. Hier konnte ich mich sehr gut in sie hineinversetzen. Ich kann jedoch nicht behaupten, dass mir Anna enorm sympatisch war, in Bezug auf die anderen beiden Schlüsselfiguren (Maggot und Rachel) kommt Anna dann jedoch etwas besser weg, wie die anderen beiden. Mit Maggot wurde ich von Anfang an nicht warm und fand sie mega unsympatisch und sehr unangenehm. Und auch Rachel ging mir hier und da ziemlich auf die Nerven. Der Charakter von Anna, ihre extrem ruhige und durchstrukturierte Art, waren teils schon imposant. Nach wie vor hält es sich sehr die Waage mit meinen Empfindungen Anna gegenüber, dass sie zum Teil eben extrem organisiert und durchdacht handelt, obwohl ihre Welt sich immer mehr in einem Wirrwarr aus Lügen, Angst und Ungewsiissheit dreht.

Das Buch ist spannend, die Handlung an sich war gut, jedoch fand ich die tatsächlichen Beweggründe, weshalb Zack entführt wurde und diese Szenarien überhaupt erst zustande kamen, dann irgendwie zu weit hergeholt. Ohne auf die Geschichte eingehen zu wollen, um nicht zu spoilern, ging mir das Geschehen zum Ende hin etwas zu nahtlos über und Anna kam zu "gut" aus der Sache heraus.

Das Buch hat mich gut unterhalten, wirft ethische und persönliche Fragen auf und hat mir alles in allem gut gefallen.