Total spannend!

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Jack Jordan hat sich in seinem Thriller „Die Herzchirurgin“ mit einem interessanten Thema beschäftigt: Kann man jemanden, der sich eigentlich zum Retten von Menschenleben verpflichtet hat, dazu zwingen, einen Menschen zu töten? Im Falle der Herzchirurgin Anna wird dieser Albtraum war, da man sie mit dem Leben ihres Sohnes erpresst. Sie soll einen Politiker töten, den sie eigentlich durch eine Herzoperation retten müsste.
Für Anna ist von Anfang an klar, wie sie sich entscheiden wird, unterstreichen die Entführer ihres Sohnes doch durch die Ermordung ihrer Nachbarin, wozu sie fähig sind.
Als Leser wird man gleich von Beginn des Buches an in den rasanten Strudel der Ereignisse hineingezogen. Besondere Spannung wird durch den ständigen Perspektivwechsel erzeugt. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht der völlig gestressten Anna, der Perspektive von Margot, einer Krankenschwester, die als Einzige bei der OP erkannt hat, was Anna getan hat und der Sicht von Rachel, der im Fall der ermordeten Nachbarin ermittelnden Polizistin. Margot und Rachel haben selbst gravierende persönliche Probleme: Margot steckt in großen Geldschwierigkeiten, Rachel ist traumatisierte durch das Verschwinden ihres eigenen Sohnes, für den sie sich selbst verantwortlich macht.
In dieser Vielfalt von „Nebenschauplätzen“ liegt m.E. das einzige Manko dieses Buches. Es ist vielleicht alles ein bisschen zu viel für die Story. Deshalb bleibt zum Schluss auch so manches etwas im Unklaren und andere Dinge wirken doch auch eher konstruiert.
Nichtsdestotrotz fand ich die Story aber spritzig und habe bis zum Schluss mitgefiebert.
Der Krimi wird sicher nicht mein Buch-Highlight des Jahres sein, aber ich empfehle ihn auf jeden Fall all denjenigen zur Lektüre, die nervenaufreibende Krimis mögen.
Das Cover finde ich etwas nichtssagenden, aber die Farben rot und schwarz erregen im Buchladen bestimmt immer Aufmerksamkeit.