Super gespannt und voller Vorfreude habe ich "Die Herzchirurgin" begonnen. Leider wurde ich ziemlich enttäuscht. Die Handlung bzw. der Klappentext haben mich sehr angesprochen, da ich selbst im medizinischen Bereich arbeite und auch die moralische Fragestellung spannend fand. Den Autor kannte ich zuvor nicht, wurde aber von seinem Schreibstil positiv überrascht. Der Grund aber, warum es nur für 3 Sterne reicht, ist folgender: Alle Charaktere des Buches sind einfach super unsympathisch. Ich konnte weder Mitleid für die Protagonistin, noch für sonst irgendwen empfinden. Wenigstens eine Figur hätte man doch sympathisch gestalten können! Aber so, konnte ich auch nicht wirklich mitfiebern. Weder mit der eiskalten Ärztin, die ihr Kind ja sowieso immer nur der Nachbarin zugeschoben hat, noch mit der recht asozialen Krankenschwester, die einfach unerträglich war... Zudem war das Ende (Achtung: Spoileralarm!) auch nicht nötig. Was sollte die Andeutung mit dem Kind? Gibt es einen zweiten Band, wo der Junge zum Täter wird? Ich finde nicht, dass die Handlung so einen Schluss gebraucht hat. Da wäre ein cleaner Cut besser gewesen. Insgesamt war der Thriller in Ordnung, mehr aber leider nicht.