Die Hexe und der Leichendieb: Die Eifel im Dreißigjährigen Krieg

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
signalhill Avatar

Von

Helga Glaesener hat sich längst im Genre 'History' einen Namen gemacht. In "Die Hexe und der Leichendieb", ihrem neuen Roman, der im Dreißigjährigen Krieg in der Eifel spielt, scheinen die geschichtlichen Ereignisse leider nur den Hintergrund zur Geschichte zu bilden, obwohl man es noch nicht genau sagen kann. Ich würde mir wünschen, dass die geschichtlichen Ereignisse nicht nur den Rahmen bilden.

Das Cover trifft die sehr jungenhafte Sophie ohne Rundungen wohl kaum, wie man sich sie vorstellen soll. Verheiratet mit Marsilius, ist sie sehr unglücklich, kann aber wohl kaum etwas dagegen tun. Die Verhältnisse am Hof sind ganz gewöhnlich: Die Hochzeit geschieht nicht aus Liebe, und der Hofherr braucht seine Ehefrau nur für die Zeugung des Nachkommen - seine Liebe findet er bei der zehn Jahre älteren Edith. Der Hofherr ist gewalttätig und herrschsüchtig. Ob der geschundene Mörder und Leichendieb, der dem Henkerstod entkommt, wirklich ein Mörder ist, oder ob es sich hier um ein Komplott handelt, weiß man sicher noch nicht.

Mir hat die Geschichte um Sophie sehr gut gefallen, obwohl hier eine sehr klare Schwarz-Weiß-Malerei vorliegt. Die 'Guten' sind ausnahmslos gut, die 'Bösen' stehen auch schon fest. Trotzdem hat die Geschichte viel Potential, und ich bin gleich im guten Lesefluss gewesen. Von mir bekommt "Die Hexe und der Leichendieb", die beide dies wohl nicht sein werden, gute 4 Sterne. Ich wäre sehr gern bei diesem Buch dabei!