Ich glaube, das kann spannend werden...

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joleta Avatar

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Das Buch beginnt auf der Wildenburg in der Eifel im Januar 1632.
Seit drei Wochen ist die siebzehnjährige Sophie mit ihrem Mann Marsilius verheiratet und schnell ist klar: Das war keine Liebesheirat. Er trinkt, ist schnell reizbar, hat eine Geliebte und scheint recht grausam zu sein. Jeder auf dieser Burg soll der Hinrichtung eines Gefangenen beiwohnen und auch von Sophie wird erwartet, daß sie daran teilnimmt.
Noch will sie sich sammeln, denn ihr ist nicht gut, als der Gefangene Marx auf einem Pferd fliehen will. Zu guter Letzt gelingt ihm die Flucht auch - mit Sophies Hilfe, sie öffnet ihm das Tor. Zur Strafe will Marsilius seine Frau eigentlich züchtigen, doch er sieht zunächst davon ab, als sie sich in seiner Gegenwart übergeben muß, hofft er auf sehnlichst erwarteten Nachwuchs, einen Erben.

Und jetzt sind viele Fragen offen:
- Wie wird wohl Edith, Marsilius` Geliebte auf die Schwangerschaft reagieren?
- Welche Rolle wird dem verurteilten aber flüchtigen Mörder Marx wohl zuteil werden?
- Hat Sophie eine andere Wahl, als bei Marsilius zu bleiben und mit ihm ihr Kind groß zu ziehen?

Mir würden sicherlich noch hunderte solcher Fragen einfallen, aber warum sich das Hirn zermartern? Lieber würde ich lesen, wie Helga Glaesener die Probleme, die auf Sophie zu kommen werden, gelöst hat und wie eine Hexe noch in dieses Konzept passen wird...
Das Buch fängt für meine Begriffe doch eher ungewöhnlich an. Oftmals ist es doch so, daß die Heldin in einem historischen Roman dem Mann über den Weg läuft, in den sie sich verliebt. Abenteuer sind dann zu bestehen, man findet sich und heiratet. Hier ist die Situation von vonherein anders. Die Hauptprotagonistin ist bereits verheiratet, wenn auch hoffnungslos unverliebt und die Probleme sind alle noch vorhanden. Dazu wird noch ein Kind erwartet.
Der Schreibstil der Autorin läßt sich jedenfalls sehr flüssig lesen und verspricht hohen Lesegenuß. Ihre Sprache läßt sofort eine Szenerie im Kopf erkennen, wodurch man sofort mittendrin - quasi auf dem Burghof - ist. Ich bin sehr gespannt, wie sich diese Geschichte entwickeln wird.