Spannendes Mittelalterdrama

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
mythenmetzfan Avatar

Von

Der historische Roman „Die Hexe und der Leichendieb“ von Helga Glaesener handelt von der jungen Frau Sophie, die erst vor wenigen Wochen einen Burgherren geheiratet hat und zu ihm auf die Burg gezogen ist. Sie ist nicht sehr glücklich mit ihrem Mann, denn er ist sehr blutrünstig und gewalttätig, und macht mit seinen Schlägen auch vor seiner Frau nicht Halt. Außerdem zieht er seine Geliebte seiner Frau vor, weswegen diese auch auf der Burg das Sagen hat und Sophie weitestgehend ignoriert und ausgelacht wird.

Bei einer Hinrichtung geschieht dann etwas Seltsames: Der Verurteilte schafft es zu fliehen und, ohne dass sie selbst genau weiß wieso, hält Sophie ihn nicht nur nicht auf, sondern öffnet ihm sogar noch das Tor. Es ist für sie wohl eine geheime Rache an ihrem Mann, der Hinrichtungen sehr gerne mag und gerade an dieser persönliches Interesse hatte. Zum Glück wird gerade in dem Moment, als ihr Mann sie verprügeln will, weil sie den Verurteilten nicht aufgehalten hat, klar, dass Sophie schwanger ist. Das rettet sie vor den Schlägen, denn der Burgherr wünscht sich nichts mehr, als einen Erben.

 

Auf den ersten Eindruck hin, ist der Roman sehr gut geschrieben, denn man kann sich sofort, ohne lange Eingewöhnungsphase, in die mittelalterliche Welt einfinden. Wohl fühlt man sich dabei allerdings nicht, denn Sophies Leben wird sehr anschaulich und elend und traurig geschildert. Aber trotzdem hat man die ganze Zeit während des Lesens das Gefühl, dass es einfach besser werden muss. Diese Hoffnung bewirkt, dass man noch mehr mit Sophie mitfiebert und unbedingt weiterlesen will.