Die Eifel in 1632

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signalhill Avatar

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Helga Glaesener hat sich ja bereits durch einige Reihen und zahlreiche andere History-Roman einen Namen gemacht. Auch mit ‚Die Hexe und der Leichendieb‘ hat sie wieder einen Treffer gelandet, auch, wenn ich persönlich bei dem Titel immer wieder an „Die Hure und der Meisterdieb“ von Bettina Szrama denken muss!

Sophie hat es wirklich nicht gut erwischt: ein Mann, der eine andere Frau in sein Bett lässt (sicher ganz normal zu der Zeit der arrangierten Ehen), die aber auch noch das Sagen hat. Die Familie ist weit entfernt, nur zum Besuch da, Sophie offensichtlich nicht glücklich. Ihr Leben wendet sich, als sie einen mutmaßlichen Leichendieb aus der Burg fliehen lässt und sich damit ebenso schuldig macht…Aber Sophie ist schwanger und muss erkennen, dass Edith, die alle Fäden auf der Burg zu ziehen scheint, auch noch als wahrhaftige Hexe agiert…

Das Buch spielt auf und um die Wildenburg in der Eifel – für mich und für dieses Thema ein absolut passendes Setting. Besonders gefallen haben die Beschwörungen, der Hexenkult, alles um die böse Edith, die eine ausschlaggebende Rolle in der Geschichte spielt. Die Protagonistin Sophie ist dagegen viel weniger scharf gezeichnet.

Helga Glaesener versteht ihr Handwerk und hat auch für dieses Buch gut recherchiert. Es ist eine unglaubliche, auch gruselige Welt des Aberglaubens und der Hexerei, in die sie uns als Leser entführt. Aber eben diese Welt hat ihren Reiz für uns heute und fesselt des Leser. Einen Punkt Abzug muss ich dennoch geben, da mich die Protagonistin Sophie nicht ganz überzeugt hat. Trotzdem sehr kurzweilig und lesenswert!