Die Hexe und der Leichendieb

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Der historische Roman „Die Hexe und der Leichendieb“ wurde von Helga Glaesener geschrieben und erschien im Januar 2014 im List-Verlag. Die Protagonisten des Buches sind Marx von Mengersen, der in der Umgebung nur als Leichendieb bekannt ist und die junge Sophie, unglückliche Ehefrau des Grafen Marsilius. Neben diesen beiden Figuren spielen besonders Sophies Mann und dessen Hure, die Hexe Edith eine große Rolle in der Geschichte. Dazu gesellen sich die Familie von Sophie, die Anwohner der Grafschaft und Bediensteten der Burg, einige Verbrecher, weitere Hexen und der ehemalige Hauslehrer Julius.
Marsilius bezichtigt Marx des Mordes an seinem entfernten Verwandten, einem jungen Mann mit dem dieser gemeinsam im Krieg gedient hatte. Er hat ihn gefoltert. Bei der anschließenden Hinrichtung kann Marx, auch durch die Hilfe von Sophie entkommen und lebt von nun an als Räuber in den Wäldern. Sophie ist schwanger von ihrem Mann und wird nur deshalb von Strafe verschont. Täglich muss sie dennoch die Demütigung ertragen, dass sich ihr Mann die Hexe Edith als Hure auf der Burg hält. Verschiedenste Umstände und Schicksalsschläge zwingen die junge Frau die Burg zu verlassen, da Edith nach der alleinigen Herrschaft auf der Burg trachtet. Im Hintergrund geht es immer wieder um den ermordeten Jungen und dessen Liebesverhältnis zu einer Nonne. Auch dessen ehemaliger Hauslehrer Julius versucht die Wahrheit herauszufinden und verliebt sich dabei in Sophie. Der ewige Streit gegen die Macht des Ehemanns wird von Sophie vor Gericht gewonnen, dennoch muss sie erkennen, dass er mehr Macht über sie hat als sie glaubte. Am Ende kommt heraus wer wirklich in den Mord verwickelt war und auch die Liebe bekommt eine neue Chance.
In diesem Roman wird ein in der mittelalterlichen Zeit häufiges Thema verarbeitet. Es geht um zweckmäßige Eheschließungen, die freudlose Ehen nach sich ziehen und Menschen unglücklich machen und um den ewigen Kampf des Guten gegen das Böse, der Liebe gegen den Hass.
Die Handlung ist dabei schlüssig und die Sprache der Zeit in der die Handlung spielt angepasst. Insgesamt ein gutes Buch für die Fans von historischen Romanen. Helga Glaesener hat einige interessante Charaktere geschaffen, die gemütliche und spannende Stunden am Kamin versprechen. Wer generell aber glaubt, dass Hexen und Magier, gute und dunkle Mächte nie existiert haben, für den ist diese Geschichte wahrscheinlich nicht geeignet. Ich für meinen Teil kann das Buch aber auf jeden Fall weiterempfehlen.