Gereift

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fritzi27 Avatar

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Der Roman spielt während des Dreißigjährigen Krieges in der Eifel. Die junge Burgherrin Sophie leidet unter ihrem gewalttätige Ehemann Marsilius, aber vor allem unter
der Tatsache, dass dieser unverholen seine Buhle Edith an seiner Seite hat, die sich als Burgherrin aufspielt. Das Personal hat Angst vor ihr, weil ihr nachgesagt wird, dass
sie eine Hexe sei und weil Marsilius stark unter ihrem Einfluss steht.
Mehr zufällig verhilft Sophie einem Verurteilten, Marx von Mengersen, zur Flucht. Ihm wird zur Last gelegt, Heinrich, einen jungen Verwandten des Burgherrn, ermordet zu haben.
Als Sophie von ihrem Ehemann schwanger wird, scheint sich ihr Schicksal erst zum Besseren zu wenden. Doch dann entgeht sie knapp einem Mordanschlag mit Gift und einem weiteren
Anschlag durch die Hexe Edith selbst. Sie flieht aus der Burg, bringt ihr Kind unter schwersten Bedingungen zur Welt und kehrt zu ihren Eltern zurück. Doch alsbald taucht dort
Marsilius auf und holt sich seine Tochter. Sophie versteckt sich und sucht nach Marx von Mengersen, der sie dabei unterstützen soll, ihre Tochter zurückzuholen.
Nach und nach erfährt der Leser Näheres über die mysteriöse Geschichte und den Mord an Heinrich.
Die Geschichte ist sehr bildhaft erzählt und lässt sich sehr gut lesen. Die Charaktere sind stimmig, es ist schön, mit anzusehen, wie aus der hilflosen 17jährigen Sophie
eine tatkräftige junge Frau wird, die bereit ist, für ihr Kind und ihre Liebe zu kämpfen.
Die Geschichte um Heinrich und Marx ist für mich ein wenig zu konstruiert, so, wie sie sich am Ende dann ergibt. Dennoch hatte ich Spaß am Lesen und habe das Buch
in einem Zug weggelesen. Die Stimmung in der Zeit, Kriegsgeschehen und Hexenglauben kommen sehr gut rüber und werden den Lesern historischer Romane sicher
Freude bereiten.
Einen Stern Abzug gibt es von mir für die überkonstruierte Rahmenhandlung, die den Roman von Anfang bis zum Ende umspannt.