Das Böse von Cleftwater

Es war nur eine Frage der Zeit, wann Sie kommen würden, hatten Simon und Kit gesagt.
In den umliegenden Dörfern wurden schon viele andere Frauen mitgenommen, um befragt, gefoltert und gequält zu werden.
Der neue Master konnte beweisen, dass diese Frauen, diese Hexen, von dem rechten Glauben zur Schattenseite des Bösen gewechselt hatten.
Doch Prissy? Die nette und hilfsbereite Köchin, die auch wie Martha selbst schon lange im Dienste Ihres gemeinsamen Herren arbeiteten. Diese Prissy wurde nun der Hexerei beschuldigt. Sie soll einem frisch entbundenen Säugling das Mal des Teufels auf den Leib gemalt haben, woraufhin das Kind binnen von Minuten verstarb.
Nein, Prissy hatte nichts dergleichen getan und Martha wusste es.
Sie suchte in dem alten Samtbeutel ihrer verstorbenen Mutter nach etwas kleinem und glatten, was diesem Spuk ein Ende setzten sollte. Sie schob ein altes Amulett, einen Talisman, vertrocknete Kröten und Echsen beiseite, bis Sie es endlich fand. Ein kleines Püppchen, der Wachs bröckelte bereits von den Armen und Beinen ab, doch das störte Martha nicht.
Sie hauchte im Leben ein, hielt sich das keine Püppchen an eines Ihrer Ohren und lauschte seinem Flüstern…