Fesselnder historischer Roman!

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sabri1119 Avatar

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Das Buch scheint tief in die düstere Welt der Hexenjagden einzutauchen, ein Thema, das sowohl historisch faszinierend als auch erschreckend ist. Die Hauptfigur, Martha Hallybread, eine stumme Hebamme und Heilerin, ist eine fesselnde und einfühlsam gestaltete Persönlichkeit. Ihr stilles Dasein in einem von Aberglauben und patriarchalischer Dominanz geprägten Dorf bildet einen starken Kontrast zu der lauten, aggressiven Hexenjagd, die sich um sie herum entfaltet.

Die Einführung des Hexenjägers Silas Makepeace bringt eine bedrohliche Wendung in die Geschichte. Seine Entschlossenheit und sein Einfluss auf das Dorf verdeutlichen die damalige Macht der Kirche und ihrer Vertreter. Besonders interessant ist die Rolle, die Martha zugewiesen wird - die Suche nach Teufelszeichen auf den Körpern angeklagter Frauen, einschließlich ihrer Freundin Prissy. Diese Szenerie schafft eine intensive emotionale Spannung, da Martha inmitten dieser Konflikte um ihre eigene Sicherheit und Unabhängigkeit kämpft.

Ein weiteres faszinierendes Element ist die Wachspuppe, ein Erbstück von Marthas Mutter, das sie in ihrer Verzweiflung belebt. Die Ambiguität, ob die Puppe tatsächlich magische Kräfte besitzt, trägt zur Atmosphäre des Aberglaubens und der Unsicherheit bei, die in der Erzählung vorherrscht.

Der Schreibstil ist eindrucksvoll und detailreich, wodurch das Lesen zu einer intensiven Erfahrung wird. Die Darstellung des Lebens in einer patriarchalischen und von religiösem Wahn beherrschten Gesellschaft ist gut recherchiert und überzeugend. Insgesamt ist das Buch ein fesselnder Roman, der nicht nur historisch interessierte Leser ansprechen dürfte, sondern auch jene, die tiefgründige Charakterstudien und die Erkundung menschlicher Emotionen und Konflikte in extremen Situationen schätzen.