Sicherlich ist Margaret Meyers thematischer Fokus in ihrem Debütroman nicht neu auf dem Buchmarkt (historische Romane, sowohl mit als auch ohne Hexen, erleben schon seit Jahren einen Höheflug), aber Meyer verwässert ihre Protagonistin nicht zu der oft üblichen (und völlig anachronistischen) Klischee-Powerfrau, sondern schreibt in gut gewählter und oft rauer Sprache von alltäglichen Details und der gedanklichen Einstellung jener Epoche - und entlarvt so die dunkle Zeit der Hexenverfolgung auch völlig ohne moderne Kitsch-Kunstgriffe als eine patriarchalisch geprägte Vendetta gegen systematisch entrechtete Frauen. Intensiv, düster, unbequem, und das auch in den Szenen, in denen vordergründig gar nichts Bemerkenswertes passiert. Sensationell gutes Debüt!