Wundervoll und grausam zugleich - ein unheimlich real wirkender Blick in die Vergangenheit

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cassiopeia Avatar

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In diesem kurzen Ausschnitt gelingt es Margaret Meyer meiner Meinung nach hervorragend, den Leser:innen das für damalige Verhältnisse ‚normale‘ Leben mit all seinen Schwierigkeiten und zusätzlichen, unnötigen Hindernissen für die weibliche Bevölkerung zu vermitteln.
Dass die Protagonistin nicht oder nur kaum sprechen kann, erfährt man relativ früh in der Leseprobe. Menschen, die irgendeinem erfundenen "Ideal" nicht entsprechen können oder wollen, werden leider sonst nur unheimlich selten in neu auf den Markt kommenden Büchern integriert, obwohl das doch nur die echte Welt viel besser porträtieren würde. Besonders gut gelungen find ich es hier, dass der Fokus bisher eher auf den Fähigkeiten von Martha und den sonstigen traumatischen Geschehnissen im Buch lag. Und auch sonst wurde wunderschön gezeigt, dass ihre Beeinträchtigung kein absolutes Hindernis darstellt, wenn sich Umstehende nur darauf einlassen.
Ich bin sehr gespannt, wie es mit Martha und den anderen Frauen weitergeht. Wird Martha es schaffen, die Frauen zu retten? Oder wird sie dabei selbst zur Gejagten? Ich habe so ein Gefühl, dass dies ein wundervoller, wenn auch grausamer historischer Roman werden könnte - und vielleicht auch mit einem Hauch Paranormalität?