Bedrohung und Aberglaube

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meldsebjon Avatar

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Mitte des siebzehnten Jahrhunderts war die Hochzeit der Hexenverfolgungen. Aus heutiger Sicht ein Aberglaube, der aber damals wissenschaftlich verbrämt wurde. Bei der Lektüre dieses Romans erkennt man, dass damals von der breiten Bevölkerung geglaubt wurde, was die Hexenjäger verkündeten, selbst die als Hexen bezeichneten Frauen suchten die Fehler bei sich, glaubten, Satan habe sich ihrer bemächtigt.
In der vorliegenden Geschichte ist Martha die Hauptfigur, eine ältere Magd und Hebamme, die sich auf Kräuter versteht und nicht sprechen kann. Obwohl sie sich selbst für gefährdet hält, wird sie vom Hexenjäger als Helferin rekrutiert. Ein wenig Hexerei betreibt sie selbst, benutzt nicht nur ihre Kräuter sondern auch ein kleines Wachspüppchen, um zu helfen oder Schaden zuzufügen. Sie ist hin- und hergerissen zwischen Angst und Mut, Hilfsbereitschaft und innerem Widerstand. Eigentlich glaubt sie, dass es Hexen gibt, hat aber Zweifel am Hexentum ihrer Freundinnen.
Ein ungewöhnliches Buch, anders als andere historische Romane. Es wird nichts verklärt, aber einiges erklärt. Gut geschrieben, so dass der Leser ständig die Bedrohung fühlt, die da auch viele Menschen zukommt.