Warum wurden Frauen zu Hexen?

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Warum wurden Frauen zu Hexen?

Hexen, Hexenverfolgung und wie es zu diesem Gedankengut kam, interessiert mich schon sehr lang. Als Teenager gab es mal ein Ouija Brett und hat man sich getraut, 3x Bloody Mary in den Spielen zu sagen? All dieses mythische “Hexenwerk” und Aberglaube kann ja nicht von irgendwoher kommen. Daher mag ich Romane rund um das Thema sehr.
Da passt “Die Hexen von Cleftwater” von Margaret Meyer doch ganz gut.

Denn in diesem Buch geht es um Martha Hallybread. Eine Hebamme, Heilerin und Dienerin im Jahr 1645. Sie ist stumm und eigentlich anerkannt in der Gemeinde. Doch sie sieht eine Hexenverfolgung und soll dann die gefangenen Frauen auf Zeichen für ihre “Tätigkeiten” untersuchen. Das bringt sie in Gefahr und es tritt eine Reihe von Ereignissen los.

Schon immer war der Hass auf Frauen ein großes Thema. Wenn man etwas nicht erklären konnte, waren sie Hexen, verflucht oder haben für ihre Gaben mit dem Teufel geschlafen. Dass sie einfach gut in dem waren, was sie gemacht haben, kam keinem Mann in den Sinn. Und so mussten viele Frauen Qualen erleiden.

Und auch darum geht es hier. Um Unterdrückung und nicht verstehen zu wollen. Im doppelten Sinn. Denn da Martha Stumm ist, kann sie sich nicht so ausdrücken, wie sie es möchte. Sie wird ignoriert oder man interpretiert Dinge falsch/so wie man es braucht.

Der Schreibstil ist passend für die Zeit. Man kann das Buch flüssig lesen und doch schwingt etwas “altmodisches” mit. Man hat dadurch das Gefühl, wirklich diese Zeit mitzuerleben und nicht in einer modernen Welt. Sicher muss man sich erst daran gewöhnen, doch das ging recht schnell und ich war mittendrin. Es ist eindringlich geschrieben und auch die Protagonisten fand ich gut ausgearbeitet. Wer sich also für die Zeit und Hexen(verbrennungen) interessiert, dem möchte ich das Buch ans Herz legen.