Was Frauen ertragen mussten…

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lenaliebtlesen Avatar

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•Buchrezi• 🙁

Zum Inhalt: East Anglia, 1645. Die Hexenverfolgung ist allgegenwärtig. Martha, die als eine Art Magd auf einem Hof lebt, wird Zeugin, wie ihre Freundin Prissy verschleppt und der Hexerei beschuldigt wird. Tags zuvor haben die beiden, die im Ort auch als Hebamme fungieren, geholfen ein Kind zur Welt zu bringen, welches kurz danach stirbt. Doch nicht nur Prissy steht unter Verdacht eine Hexe zu sein, auch Martha steht fortan unter Beobachtung. Sie wird gerufen, wenn die Dorfbewohner*innen erkranken, oder in den Wehen liegen. Und auch der Hexenjäger Makepeace wird auf Martha aufmerksam, aber nicht, weil er sie ebenfalls der Hexerei beschuldigt, sondern weil Martha ihm helfen soll, die Frauen zu entlarven… doch Martha hat Angst, dass ein gut gehütetes Geheimnis ans Licht kommen könnte.

Mein Fazit: Zuerst dachte ich, der Schreibstil ist aber sehr speziell und somit habe das Buch nach ein paar Seiten immer wieder weggelegt. Doch irgendwann ist der Knoten geplatzt. Das Buch ist sehr atmosphärisch, die Beschreibungen des Ortes Cleftwater sehr plastisch. Ich konnte mich gut in die Zeit und die Umstände versetzen. Martha als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen, da sie ihren eigenen Kopf hat, aber unter den damaligen Umständen sehr leidet. Martha hat eine Erkrankung im Hals und bezeichnet es so, als würde dort ein Wurm sitzen, der sie am sprechen hindert. Das Dorf kennt Marthas Behinderung und hat gelernt mit ihr über Gesten zu kommunizieren. Problematisch finde ich, dass sie schon auf dem Klappentext als „stumm“ bezeichnet wird, was nicht stimmt. Sie kann sprechen, hauptsächlich kommuniziert sie aber mit Gesten. Dieser Ausdruck mag der Zeit geschuldet sein, in der das Buch spielt, ist heute aber absolut nicht mehr zeitgemäß. Mir hat das Buch und Marthas Geschichte sehr gut gefallen. Das ist nicht mein erstes Buch über Hexenverfolgung gewesen und wird definitiv auch nicht mein letztes gewesen sein. Die Vorgehensweise, die Unterstellungen, die Grausamkeiten und die absolut krassesten Dinge, die den Frauen damals unterstellt wurden… grausam, barbarisch und absolut nicht nachvollziehbar. Da fehlen mir die Worte 😔. Ich vergebe ⭐️⭐️⭐️⭐️ von fünf ⭐️nen!