Überwindet die Liebe selbst stark bewachte Grenzen?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lielo99 Avatar

Von

Im Jahr 1957 bangt Marlene Lilienthal um die Zukunft der Firma, die zu 50% ihr gehört. Nachdem ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen, macht sie sich noch mehr Gedanken. Sie spürt die große Last auf ihren Schultern und dann kommt auch noch ihr Onkel mit einem für sie nicht akzeptablem Vorschlag daher. Sicher, er will das Unternehmen retten. Aber nein, verkaufen? Nur, wenn es gar nicht anders geht, so denkt Marlene. Sie hat auch schon eine Idee und hofft, dass sie damit ihre Familie vom Erfolg überzeugen kann. Ja, und dann gibt es da noch einen attraktiven Mann, der zunächst komisch auf sie reagiert.

„Die Wolkenstürmerin“ hat gegen Repressalien zu kämpfen, die in der Zeit des Aufschwungs wohl normal waren. Adenauer meinte noch immer, dass die Frau für Kinder, Kochen und Haus verantwortlich sei. Versammelten sich Menschen einer Vereinigung, zum Beispiel der MIT, so war die Teilnahme einer Frau wohl eher eine Ausnahme. Aber auch die Kluft zwischen Ost und West kam deutlich zum Vorschein. Die Mauer war zwar noch nicht gebaut, aber die Zeichen zur völligen Trennung mehrten sich. Das alles spielt auch in dem Roman eine Rolle.

Ein leichtes Buch zum Schmökern, so lautet meine Einschätzung zum Buch. Die Beschreibung der gravierenden Unterschiede beider Deutscher Staaten ist der Autorin gut gelungen. Der große Alex, das pulsierende Leben in Berlin, ja, das war stimmig. Und wie schwer mag es für die Menschen gewesen sein, die an den Sozialstaat DDR glaubten? Als sie erfuhren, dass es häufig den Oberen gut ging und sie noch nicht einmal alle Lebensmittel zur Verfügung hatten. Jedes Ding hat zwei Seiten und auch das stellte Birgit Zimmermann schön dar. Wer zudem auch noch Interesse am Fliegen hat, der wird das Buch einmal mehr mögen.