Eingesperrt

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robertp Avatar

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„Sein Verstand war .. in der Lage, das Heilige und das Profane voneinander zu trennen.“ (S. 29)
Diese Worte versinnbildlichen die Eingangsequenz des vorliegenden Romans. In einem engen Korsett sind dem gläubigen Juden ungezählte Regeln auferlegt welchen er zu folgen hat. Jedoch kann er diese auf seine Art auslegen und handeln. Ansonsten würde man ja doch verzweifeln, denke ich.
Baruch hat ein Ziel, er will Rabbi werden. Seine Frau Chari auch, sie muss schwanger werden – ansonsten gibt es Ärger in der kleinen „kehila“ (Gemende).
Ein anderer Erzählstrang berichtet von Rivka Zilbermann, die Lehrerin in einer Londoner kehila war, aber seit ihrer Trennung von allen geschnitten wird und nun Regale im Supermarkt betreut.
Wann werden sich die beiden Frauen in London begegnen? Denn darauf läuft es ja in diesem Roman hinaus – emanzipierte Jüdin trifft junge unglückliche Jüdin und beide haben ein comming out – oder wird es doch ganz anders enden? Die Personen, ob in London oder Jerusalem, sind in ihrer Erziehung und Umgebung eingesperrt, in Grenzen des Glaubens verhaftet und können/wollen nicht über den Tellerrand blicken. Tun sie es doch kann es zur Katastrophe kommen.