Ein Leben nach dem Pfad

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eselsohr Avatar

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Chani und ihr Ehemann Baruch leben in Jerusalem in einer jüdisch-orthodoxen Gemeinde. In der Ehe ist es die Hauptaufgabe der Frau, viele Kinder zu gebären. Aber neben Nidda, Mikwe und Tahara verhindert auch der eigene weibliche Körper mit einem viel zu frühen Eisprung bei Chani die langersehnte Schwangerschaft.

Eine Schwiegermutter auf der Suche nach „fruchtbarem“ Ersatz für Ihren Sohn erschwert zusätzlich Chanis Leiden und treibt ihre Angst und Verzweiflung ins Unermessliche.

In einer von Männern beherrschten Welt mit unverrückbaren Gesetzen und Vorgaben bleibt für Individualität kein Platz. Wer sich nicht unterordnet, wird erbarmungslos verstoßen. Ehen zerbrechen und Kinder müssen sich zwischen Eltern und Religion entscheiden.

Eve Harris zeichnet mit ihrem Roman ein beeindruckendes Sittengemälde des jüdischen Lebens und gewährt uns Einblick in eine verborgene Welt. Man hat den Eindruck, dass dort die Zeit stehengeblieben ist.

Als Leserin war für mich vieles unvorstellbar und ich bin sehr dankbar für das freie, unabhängige und selbstbestimmte Leben, welches ich und auch meine Töchter führen können und dürfen.

Das Cover fand ich toll in seiner dezenten minimalistischen Art. Und auch der Schreibstil der Autorin macht es dem Leser leicht, dem Inhalt zu folgen. Die Charaktere mit ihren Stärken und Schwächen sind sehr gut dargestellt und bereichern mit ihrem Handeln den Genuss am Lesen dieses Buches ungemein.

Sehr empfehlenswert!