Einfühlsamer und empathischer Einblick in eine fremde Welt

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phoebe caulfield Avatar

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Wir begleiten Chani Kaufman, frisch verheiratet mit Baruch Levy, durch ihr erstes Ehejahr. Daneben lernen die Leser_innen noch weitere Figuren rund um eine ultraorthodoxe jüdische Gemeinde in London kennen und folgen auch diesen durch deren Alltags- und Gefühlsleben.

Abwechselnd schlüpfen die Leser_innen in die Leben der verschiedenen Personen. Da sind u.a. Rabbi Chaim, dessen Frau ihn kürzlich verlassen hat – für die jüdische Gemeinde unfassbar. Oder wir begegnen Chanis biestiger Schwiegermutter Mrs Levy, und der gewieften Heiratsvermittlerin Mrs Gelbman. Und bei aller Ernsthaftigkeit liest es sich doch wunderbar unterhaltsam, wie sie alle ihrem Alltag nachgehen. Das Buch gewährt uns Leser_innen intime Einblicke in eine Kultur, die vielen von uns sehr archaisch und mit starren Strukturen, Rollen und Gesetzen erscheinen mag. Wie unterschiedlich jede der o.g. Personen mit diesen Regeln umgeht, sie auslegt oder für sich zu nutzen mag, das ist u.a. das Spannende an dem Buch.

„Die Hoffnung der Chani Kaufman“ ist definitiv ein wunderbares Leseerlebnis. Man muss das Vorgängerbuch nicht unbedingt gelesen haben, um dieses hier zu verstehen. Es lohnt sich aber sehr mit „Die Hochzeit der Chani Kaufman“ zu starten und anschließend „Die Hoffnung der Chani Kaufman“ zu lesen. Und wie schön wäre es, wenn man vielleicht bald in einem dritten Buch Chani und den anderen Figuren wieder begegnet.