Spannung und Gefühle zwischen Tradition und Moderne

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jeannine_m Avatar

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Der zweite Roman von Eve Harris über Chani und ihr Leben kann unabhängig vom ersten Band „Die Hochzeit der Chani Kaufmann“ gelesen werden, es entgehen einem aber bedeutende Beschreibungen von Charakteren und dem zweiten Roman grundlegende Ereignisse, die hier weiter ausgeführt werden.
Der Leser wird tief in die Traditionen einer streng orthodoxen Gemeinschaft in London
entführt und erlebt hautnah das Leben mit all seinen Reglementierungen. Die verschiedenen Romanfiguren erleben in indivduellen Situationen Glaubenskrisen, denen sie ihrem Charakter und ihrer Überzeugung nach unterschiedlich begegnen und sie dementsprechend anders lösen.
Auch im zweiten Band der Chani Kaufmann gelingt es der Autorin Eve Harris in ihrer facettenreichen Beschreibung von Charakteren und Situationen eine perfekte Spannung aufzubauen. Man ist von der ersten Seite an voll im Geschehen und fiebert mit der Protagonistin mit. Die verschiedenen Erzählstränge gehen teilweise ineinander und zeigen eindrücklich die Zerrissenheit und Unterschiedlichkeit im Denken und in den Handlungen zwischen den Traditionen und der modernen Welt. Chani gelingt es, sich in diesem schwierigen Umfeld, ihre Selbstbestimmung zu erlangen und ihren eigenen Weg zusammen mit ihrem Ehemann Baruch zu gehen.
Es ist ein durchwegs spannendes, packendes Buch und es verlangt meiner Meinung nach nach einem dritten Band.