Alpenkrimi mit viel Lokalkolorit

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c-bird Avatar

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In Berchtesgaden stürzt ein Gleitschirmflieger vom Himmel. Obwohl es sich laut seines Freundes um einen erfahrenen Flieger handelt, ist der junge Mann sofort tot. Hauptwachmeister Holzhammer ist skeptisch und beginnt trotz der Weisung seines Chefs, der das Ganze als Unfall abtun will, zu ermitteln. Kurz darauf stirbt eine Patientin der örtlichen Reha-Klinik auf ungewöhnliche Weise. Ihre Ärztin Christine will auch nicht an einen natürlichen Tod glauben und so schließen sich Holzhammer und Christine kurzerhand zusammen und gehen der Sache nach.

 

Die Autorin Fredrika Gers ist gebürtige Hamburgerin und hat Berchtesgaden zu ihrer Wahlheimat gemacht. Das Buch liest sich auch fast wie eine kleine Liebeserklärung an Land und Leute. Sehr schöne bildhafte und detaillierte Beschreibungen haben tolle Bilder in meinem Kopf entstehen lassen und mir die Bergwelt ein Stück näher gebracht.

 

Die Charaktere sind ziemlich gut herausgearbeitet, zumindest was die Figur Holzhammer angeht, ein sympathisches, bayerisches Urgestein, der mit halb Berchtesgaden verwandt zu sein scheint.

Einziger Schwachpunkt ist der etwas einfach gestrickte Fall, der die Entlarvung des Täters schon ziemlich früh zulässt. Der erprobte Krimileser kann aufgrund vieler Hinweise schon recht früh erahnen, wer sich hinter „der Gestalt“ verbirgt. Dadurch hat das Buch an Spannung eingebüßt.

 

 Dennoch war das Buch sehr unterhaltsam. Egal ob trockener Humor oder eingeschobene bayerische Dialoge, man muss wirklich oft schmunzeln. Ein äußerst flüssiger Schreibstil lassen einen das Buch regelrecht verschlingen.

Das Cover ist sehr schön gestaltet, wenngleich sich die Bedeutung der abgebildeten Dinge sich dem Leser erst später erschließt. Ein durchaus gelungener Auftakt zu einer Serie rund um die Figur des Hauptwachtmeisters Holzhammer.