Touristenfalle

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wal.li Avatar

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 Ein Gleitschirmflieger fällt vom Himmel. Das ist für den Alpen-Tourismus nicht besonders förderlich. Eigentlich wäre es das Beste, es würde sich dabei um einen Unfall handeln und man könnte möglichst schnell zur Tagesordnung übergehen. Doch Wachtmeister Holzhammer ist misstrauisch. Ein mit dem Toten befreundeter Gleitschirmflieger berichtet überzeugend, dass der Tote ein sehr guter Flieger gewesen sei, dem so ein Unfall nicht hätte passieren dürfen. Doch Holzhammers vermeintlicher Chef, der Kriminalrat Fischer, kehrt alle Einwände unter den Tisch und will nichts von einem Fall wissen. Doch schon wenig später stirbt eine Patientin der nahe gelegenen Reha-Klinik unter seltsamen Umständen. Und diesmal ist es ihre behandelnde Ärztin, die nicht glauben will, dass die Tote einem Herzleiden erlegen ist. Heimlich verschafft sie sich gemeinsam mit Holzhammer die Möglichkeit die Tote zu untersuchen.

 

Seine Ermittlungsmethode ist gar nicht so ungewöhnlich, eher zielstrebig und mit einigem Durchsetzungsvermögen macht sich der Wachtmeister Holzhammer an die Lösung dieses Falles. Eher ungewöhnlich ist sein Umgang mit seinem Vorgesetzten. Den behandelt er eher wie einen Untergebenen. Was allerdings nicht ganz von ungefähr kommt, ist Holzhammer doch derjenige mit der Ortskenntnis und den Verwandtschaftsverhältnissen zu fast allen Einheimischen und damit auch zu etlichen Tatverdächtigen. So kann man diesem urigen kleinen Polizisten ein gerütteltes Maß an Sympathie entgegenbringen. Während sein Chef eher karrieregeil und rücksichtslos daher kommt. 

Hilfreich bei den Ermittlungen ist auch die Ärztin Christine, die am Beginn eines neuen Lebensabschnitts stehen. Trotz ihrer schwierigen persönlichen Situation, ist ihr das Schicksal ihrer Mitmenschen nicht gleichgültig. Und mit ihrer Klugheit kann sie einiges zu den Untersuchungen beitragen.

 

Von den üblichen Bayern-Krimis hebt sich dieser doch um einiges ab, denn in meinen Augen wurde der Lokalkolorit nicht so extrem betont wie in anderen ähnlicher Romane. Das kann zu Enttäuschungen sowohl im positiven als auch im negativen Sinne führen. Ich war eher weniger enttäuscht, dennoch musste ich mich mit dem eher ruhigen Schreibstil der Autorin etwas anfreunden, was mir nach den ersten Seiten doch recht leicht fiel. Ich erwischte mich dabei, wie ich beim Lesen mitriet, was denn wohl hinter den Taten stecken könnte, da waren (zum Glück erst gegen Ende hin) die Hinweise etwas überdeutlich, doch nach dem letztlich doch etwas überraschenden Epilog, kann man doch sagen, Ende gut - alles gut. Natürlich nur bis zum nächsten Fall....