Weiß-Blaues Idyll in Gefahr

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takabayashi Avatar

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Zwei Tote im idyllischen Berchtesgaden kurz hintereinander. Beide Fälle werden zunächst als Unfall, bzw. Tod aufgrund natürlicher Ursachen ad acta gelegt. Aber Hauptwachtmeister Holzhammer kommt das alles nicht so recht geheuer vor, genau wie der norddeutschen Ärztin Christine, die es an die Reha-Klinik in Bayern verschlagen hat. Die 2. Tote war nämlich ihre Patientin, eine durchaus gesunde Dame Anfang 60, die zwar aufgrund ihrer aufopferungsvollen Pflege von Familienangehörigen unter einem Burn-Out-Syndrom litt, aber keinesfalls an Herzproblemen.

So werden der bayerische Hauptwachmeister und das Nordlicht zu unwahrscheinlichen Verbündeten bei der Aufklärung dieser Fälle.Die Ärztin scheint das Alter Ego der Autorin zu sein, die ursprünglich auch aus Hamburg stammt, sich aber in die bayerischen Berge verliebt hat. So ähnlich geht es Christine auch, die sich dann gegen Ende des Buches sogar in einen einheimischen Mann verlieben darf. Ich fand die Geschichte recht spannend und habe auch erst einigermaßen spät geahnt, wer der Mörder ist.

In Kritikerkreisen sind die Regionalkrimis ja verpönt und ich muss zugeben, dass es gerade im Alpenkrimibereich eine wahre Flut von Serien gibt, aber warum nicht, wenn sie gut geschrieben sind? Und das ist Frederika Gers auf jeden Fall gelungen, einen witzigen, spannenden und unterhaltsamen "Cozy" (bei Tauschticket wurde dafür der schöne Ausdruck "Häkelkrim" geprägt) zu schreiben. Mit Lokalkolorit aus der Sicht einer Zugereisten ...

Sicher nichts für Fans von bluttriefenden Gerichtsmediziner-Thrillern ich jedoch freue mich schon auf den nächsten Fall!