Skurril, klar, klug – und irgendwie ganz meins

Schon die ersten Seiten machen klar: Das hier ist kein Buch, das sich an Konventionen hält. Es ist schräg, aber nicht bemüht originell. Die Sprache ist schnörkellos, direkt, manchmal fast rotzig – aber immer auf den Punkt. Und gerade deshalb funktioniert es für mich. Ich habe sofort das Gefühl, dass die Erzählerin weiß, was sie tut – und dass sie mich als Leserin ernst nimmt, auch wenn sie gleichzeitig ordentlich gegen Erwartungen tritt.

Die Handlung? Schwer greifbar, aber das stört mich nicht. Es geht um Frauen, um Brüche, um ein Leben, das sich nicht hübsch ordnet. Vieles wirkt fragmentarisch, wie Erinnerungen, die man nicht ganz einordnen kann – aber ich habe den Eindruck, dass da ein roter Faden ist, der sich langsam zeigt. Und genau das reizt mich: Dass ich noch nicht weiß, wohin es geht, aber trotzdem schon drin bin.

Was mir gefällt: Das Buch scheint weder gefallen noch versöhnen zu wollen. Es hat Haltung, aber keinen erhobenen Zeigefinger. Es erzählt nicht aufdringlich von Trauma oder Frausein – es lebt es einfach. Und das macht Eindruck.

Fazit: Ja, das könnte genau mein Ding sein. Nicht glatt, nicht gefällig – aber ehrlich, mutig und auf eine seltsame Weise zärtlich. Ich will wissen, wohin das führt. Und ich habe das Gefühl, dass es mich nicht mit leeren Gesten abspeisen wird.