Dümpelt leider ein wenig vor sich hin

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Ann 72, Julie, 54, Mina 28 sind drei einenständige Frauen die durch verschiedene Lebensumstände auf der Insel Stone Harbor gestrandet sind.

Ann ist die Älteste in diesem ungewöhnlichen Trio und wohnt alleine in einem großen gelben Haus am Meer, bzw nicht ganz alleine, sie hat einen Hummer Namens Mr Darcy der ihr Gesellschaft leistet.

Julie hatte einen schweren Autounfall von dem sie leider einiges zurück behalten hat, wodurch auch sie auf der Insel gelandet ist.

Zum guten Schluss bleibt noch Mina, die nach dem Tot ihres Bruders ihrer Familie den Rücken kehrt und nach Stone Harbor flüchtet, wo sie früher immer die Ferien gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Bruder verbracht hat.

Puh, wo soll ich hier anfangen? Leider hat mich dieser Roman sehr enttäuscht. Ab circa Seite 100 - 120 habe ich ständig überlegt diesen abzubrechen, doch dann kam ein wenig Interessantes auf, was ich dann doch gerne lesen wollte. Leider war das nur von kurzer Dauer. Das letzte viertel war für mich wieder eine Qual. Nachdem ich es dann endlich geschafft hatte und diesen Roman nun doch zum Abschluss gebracht hatte, war meine Frustration erst richtig groß und mein einziger Gedanke war: Warum habe ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört und abgebrochen?

Ann dümpelt für mich mehr oder weniger vor sich hin und hängt ihrer verlorenen Liebe hinterher, was sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht und einfach nur noch nervig ist ab einem gewissen Punkt.
Ann hat bei mir keinerlei Interesse geweckt als Charakter, sie war für mich auch absolut nicht greifbar.

Julie ganauso. Sie habe ich ebenfalls als mehr oder weniger uninteressant empfunden, auch, wenn die Autorin hier sehr bemüht gewesen ist sie "anders" darzustellen, jemand der nicht so ganz ins Schema passt. Allerdings konnte mich auch dies nicht erreichen.

Einzig Mina und ihre Geschichte war interessant, jedoch hat die Autorin hier erstens verpasst eine "vernünftige" Story daraus zu machen und zweitens hing bei Mina alles in Dauerschleife in der Luft was auch einfach absolut nervig war.

Irgendwie hatte ich so das Gefühl, wie gewollt und nicht gekonnt.

Keiner der Charaktere konnte mich erreichen, die verschiedenen Geschichten waren für mich absolut nicht greifbar. Dieser Roman dümpelt so vor sich hin, nicht mehr und nicht weniger.
Über Judith kam ich vom ersten bis zum letzten Moment nicht aus dem Kopfschütteln heraus, ich befürchte mir hier ein Schleudertrauma zugezogen zu haben.
Sam fand ich ebenfalls unmöglich, auch wenn man ein umtriebiger Mensch ist, gibt es Situationen im Leben wo man daran arbeiten sollte sich umzustellen.

Der Schluss ist für mich ein absolutes No go! Selbstverständlich kann man ein Ende auch mal offen lassen und das der Phantasie des Lesers überlassen ABER hier war dieses offene Ende unterirdisch, da, für mich persönlich viel zu viel offen geblieben ist. Darauf kann ich jetzt allerdings aus Spoiler technischen Grünen nicht näher eingehen.

Etwas positives bleibt dann doch, die Kapitel haben äußerst angenehme Längen. Sehr gut hat mir gefallen das immer abwechselnd erzählt wurde aus der Sicht von Ann, Julie und Mina. Dadurch wirkt alles ein wenig lebendiger.
Julie hat den ein oder anderen Spruch kommen lassen, der mich amüsiert hat.
Ebenfalls gut gefallen hat mir das Cover und, dass unter dem Schutzumschlag ein blauer Hummer abgebildet ist, der hier ganz eindeutig Mr Darcy darstellen soll.
Sehr greifbar war für mich hingegen Stone Harbor, die Beschreibungen der Insel, der Bewohner und allem was dazu gehört, da konnte ich mich richtig reinfühlen und hatte teilweise das Gefühl, das ich selbst dort bin.

Mein Fazit
Ein Roman der oberflächlich vor sich hindümpelt ohne das wirklich etwas passiert. Mit Charakteren die zu keinem Zeitpunkt greifbar sind oder Interesse in mir geweckt haben mehr über sie erfahren zu wollen.
Lesempfehlung?
Leider nein.