Frauenschicksale, die verbinden

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fibelleser Avatar

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Das Cover gefällt mir sehr gut. Es gab eine Stelle im Buch, da habe ich plötzlich das Cover vor mir gesehen, ein Shirt wurde beschrieben.

Der Einstieg in den Roman war etwas schwierig. Ich musste erst realisieren, in welcher Beziehung, die im Epilog erwähnten Frauen, Anne, Julie und Mina, stehen. Auch der Zeitenwechsel kam überraschend, stellt sich dann aber als wichtiges stilistisches Mittel dar. Nachdem ich damit zurecht kam, konnte ich das Buch nicht mehr weglegen. Ich wollte wissen, was diese drei unterschiedlichen Frauen miteinander verbindet. Jede hat ein anderes Päckchen zu tragen.

Anne, die älteste und eigentlich Dozentin an der Universität, ist durch ihre Liebe zu Carolyn nach Stone Harbor gekommen ist. Hier glaubten die zwei, als Gemüsehändlerin und Hummerfischerin glücklich zu werden.

Julie, die mittlere, lebt seit etwa zehn Jahren auf der Insel. Sie hatte einen schweren Unfall und musste sich erst wieder ins Leben zurück kämpfen. Auch sie ist Hummerfischerin.

Mina, die jüngste der drei Frauen, musste den Tod ihres Bruder und die Verachtung durch ihre Mutter verarbeiten. Als Kind war sie regelmäßig in den Sommerferien mit ihrer Familie auf Eagle Island. Ihren Uniabschluss hat sie vermasselt und sucht nach dem Sinn in ihrem Leben. Sie strandet ungewollt in Stone Harbor bei Anne. Auch sie wird Hummerfischerin, jedenfalls für eine gewisse Zeit. Einfühlsam erzählt Beatrix Gerstberger über das Miteinander der drei Frauen und der anderen Dorfbewohner.

Der Epilog schließt die Erzählung ab, aber er lässt dem Leser auch Raum, sich die Zukunft für Mina vorzustellen.

Die Autorin regt an, eigene Lebensvorstellungen zu überdenken. Sie bezieht dazu die Berufswahl, den Umgang mit Trauer sowie die Verbindung zwischen Liebenden ein. Das ruhige, emotionale aber auch witzige Buch erhält von mir eine eindeutige Leseempfehlung.