Warum man nicht alles teilen sollte

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papilionna Avatar

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Dass man vorsichtig sein sollte, wie viel man im Internet und besonders in sozialen Medien teilt, dürfte jedem klar sein. Wie weit aber die Obsession einiger "Fans" gehen kann, zeigt dieser Thriller sehr anschaulich und beängstigend.

Schön finde ich, dass es sich bei der Protagonistin Sarah um eine (in großen Anführungszeichen!) "ältere" Fitnessinfluencerin handelt - sprich, eine erwachsene Frau mit Mann, Kind, Haus und Hund. Diese lebenserfahrene Perspektive fand ich in diesem Zusammenhang sehr angenehm, da Sarah nicht blauäugig in ihr Unheil rennt, sondern eigentlich recht vorsichtig ist und beispielsweise ihre Tochter komplett aus ihrem Account raushält.

Sehr spannend fand ich die im Buch behandelte Problematik der Verantwortung, die Influencer gegenüber ihren Followern haben (sollten) und wie man mit virtuellen Hilferufen umgehen sollte.

Das Ende des Buchs ist mir persönlich ein bisschen zu cinematisch-pathetisch, mit einer Gegenpartei, die fast schon cartoonhaft böse wirkt. Das raubt dem Thriller etwas von seinem Realismus, der vorher durchaus spürbar ist.
Generell hatte ich aber viel Spaß mit diesem Buch.