Die Insel der besonderen Kinder

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Als Kind lauscht Jakob begeistert den Geschichten seines Großvaters, von der Insel auf der er aufgewachsen ist und den besonderen Kindern, mit denen er dort gelebt hat, von den Monstern vor denen sie sich versteckt haben. Doch als Jakob älter ist, erkennt er, dass die Geschichten seines Großvaters nichts als Märchen sind, die dieser sich ausgedacht hat, um seine schrecklichen Erlebnisse als Kind im Krieg zu verarbeiten. Und die ganzen Fotos sind nichts als schlechte Fälschungen.

Jetzt ist Jakob ein Teenager und Geschichten erzählt ihm sein Großvater schon lange nicht mehr. Statt dessen wird er immer seltsamer, sieht sich ständig von Monstern verfolgt und hortet Waffen in seiner Garage. Auch Jakob hält die Ängste seines Großvaters für die Hirngespinste eines alten Mannes. Bis zu dem Tag, an dem er seinen Großvater sterbend im Wald findet, und selber ein Monster sieht.

Was das Buch zu etwas ganz besonderem macht, sind vor allem die alten Fotos, die alle abgedruckt sind. Sie sind alle da, die besonderen Kinder, von denen Jakobs Großvater immer erzählt hat. Das trägt natürlich sehr zur Atmosphäre des Buches bei.

Leider bleibt ausgerechnet die Figur von Jakob etwas farblos. Nach dem Tod von Jakobs Großvater flacht die Geschichte erst mal ziemlich ab. Jakob steht völlig neben sich, traut sich kaum noch aus dem Haus, aus Angst vor dem Monster. Keiner glaubt ihm, dass er ein Monster gesehen hat, nicht einmal sein bester Freund, die Polizei schon gar nicht. Die Eltern schicken ihn zu einem Psychiater.
Die Geschichte nimmt erst wieder Schwung auf, als es Jakob gelingt, die rätselhaften letzten Worte seines Großvaters zu entschlüsseln.

Den Reiz des Buches macht, neben den alten Fotos und Briefen, vor allem der Gegensatz zwischen Jakobs langweiligen, vorherbestimmten Leben und dem aufregenden Leben seines Großvaters aus. Die besonderen Kinder entsprechen so gar nicht dem, was man normalerweise erwarten würde: Ein Junge, in dem Bienen leben, ein Mädchen mit zwei Mündern einer vorne und einer hinten? Was hat es wirklich mit den besonderen Kindern auf sich?

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen, die besonderen Kinder sind halt wirklich etwas Besonderes. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die es laut dem Blog des Autors geben wird.