Eine wunderbare Gruselgeschichte

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marialein Avatar

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_Die Insel der besonderen Kinder_ ist auf eine ganz besondere Art entstanden: hier schmücken nicht die Fotos die Geschichte aus, sondern inspirieren den Autor überhaupt erst, ein Buch zu schreiben. Und es ist Ransom Rigg erstaunlich gut gelungen, eine glaubhafte, teilweise witzige und durchgängig spannende Geschichte zu erzählen, die hauptsächlich auf seiner Sammlung kurioser alter Fotografien beruht. Das Ergebnis ist so harmonisch, dass man nur noch schwer sagen kann, was zuerst da war- die Fotos oder die Geschichte.

Es wird von dem jungen Jacob erzählt, der von klein auf fantastische Geschichten von seinem Großvater Abraham erzählt bekommt. Dieser will in einer Welt aufgewachsen sein, wo Kinder schweben oder ganze Felsblocken stemmen können, und wo man von schrecklichen Monstern verfolgt wird. Ab einem gewissen Alter fängt Jacob allerdings an, an den Geschichten seines Großvaters zu zweifeln und tut ihn später nur noch als senil ab. Doch als Abraham auf brutale Weise von eben den Monstern umgebracht wird, um die sich die alten Geschichten drehten, steht Jacobs Welt auf dem Kopf- eine Weile hofft er, die Gespräche mit seinem Psychiater würden ihm helfen, doch schließlich erkennt er, dass es nur einen Weg gibt, die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten- er muss die „Insel der besonderen Kinder“ besuchen und herausfinden, was es mit den Geschichten des Großvaters wirklich auf sich hat. Er wird schon bald erkennen, dass nichts so ist, wie es zu sein schien.

Ich würde sagen, die große Stärke des Buches ist die Spannung, die tatsächlich von der ersten bis zur letzten Seite aufrechterhalten wird. Gleichzeitig erleichtert der teilweise lockere Tonfall das Lesen und bringt den Leser an den richtigen Stellen zum Lachen. Die Handlung ist, obwohl sehr fantastisch, nachvollziehbar und gut konstruiert. Ein wunderbares Buch zum Gruseln, Lachen und Nachdenken!