Drama in fünf Akten

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monika85 Avatar

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Der neue Thriller "Die Insel des Zorns" von Alex Michaelidis sprach mich sofort an, da er auf einer griechischen Insel spielt und der Klappentext auf eine ungewöhnliche Geschichte schließen ließ.

Die schöne Schauspielerin Lana war einst ein gefeierter Star, ehe sie sich mit 40 Jahren zur Ruhe setzte. Sie besitzt eine kleine griechische Insel und lädt ihre Freunde Kate, Agathi und Elliott ein, mit ihr die Ostertage dort zu verbringen. Mit dabei sind auch ihr Mann Jason, Sohn Leo aus einer früheren Ehe sowie der Hausverwalter Nikos, der ständig auf der Insel lebt. Auf der Insel angekommen, stellt sich bald heraus, dass die anfängliche Idylle trügt. Es kommt zu Spannungen und Auseinandersetzungen. Nach einem heftigen Sturm wird eine Leiche aufgefunden ...

Die Besonderheit des Buches ist, dass der Leser durch den zu Beginn noch unbekannten Ich-Erzähler immer wieder direkt angesprochen wird. Die Geschichte, die wie ein Drama in fünf Akten geschrieben ist, startet gemächlich. Es befinden sich sieben Personen auf der wunderschönen Insel, deren Geheimnisse nach und nach enthüllt werden, es gibt mehrere überraschende Wendungen, und auch der Erzähler sorgt für Kehrtwendungen. In dem Thriller geht es um Liebe und Hass, Verschwörungen, Rache und erlittene Traumata. Durch Rückblenden erhalten wir aufschlussreiche Einblicke in die Vergangenheit der Protagonisten. 

Das Buch ist in angenehmer Sprache geschrieben und liest sich sehr flüssig. Der Autor beschreibt die Charaktere sehr bildhaft und konzentriert sich dabei ganz besonders auf Lana und Elliot. Mir hat es sehr gut gefallen, wie er auf das "innere Kind" in einem der Protagonisten eingegangen ist, das ist mit viel Empathie erzählt und hat mich sehr berührt.

Trotz mehrerer Wendungen fand ich die Geschichte nicht so spannend, wie ich es mir gewünscht hätte, sie hatte doch einige Längen. Ich mag raffinierte Thriller, die mich mit ihrer Auflösung überraschen. Hier war das leider nicht der Fall, da ich relativ schnell auf der richtigen Fährte war.