Ein Drama voller Wendungen

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noeffi Avatar

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Am Anfang liest es sich wie ein Thriller, dann wie ein Krimi und am Schluss wie ein Drama. Die Geschichte lässt der Autor von Elliot erzählen. Während der Handlung gewinnt die Figur immer mehr an Kontur und am Ende weiß man, warum man ihn nicht mag. An sich ein unangenehmer Zeitgenosse. Zu Beginn der Geschichte kann man nicht in Wort fassen, warum er einem so unangenehm ist. Zudem wird sehr viel erstmal erzählt und erläutert. Für einige eventuell zu langatmig, aber der Autor hat damit ein Ziel: er will, dass wir uns auf sein Spiel einlassen. Und das ist Folgendes:

Die Handlung an sich ist nicht so geradlinig, wie man es von manch anderen Thrillern/Dramen kennt. An sich wäre die gesamte Geschichte in 100 Seiten erzählt. Aber der Autor spielt ein Katz-Maus-Spiel mit den Lesern. Er überrascht einen immer wieder mit unzähligen Wendungen und während ständiger wechselnder Perspektiven und Zeiten kommen immer mehr Einzelheiten hervor, die die Charaktere, deren Beziehung zueinander und die Motive der einzelnen Protagonisten für bestimmte Handlungen gut darstellen und nachvollziehbar machen. Und immer wen man denkt, man weiß, wie es weitergeht, wirft der Autor mithilfe seines Erzählers alles über Bord und man findet sich in einer kompletten anderen Situation, als vor einer Seite wieder. Und der Autor weiß genau, dass man als Leser in seine Fallen tappt. Gerade zu hämisch grinsend ertappt er einen dabei. Aber man kann nicht anders. Die Charaktere sind alle nicht unbedingt sympathisch, jedenfalls werden sie unterschwellig unsympathisch hingestellt, aber ohne die guten Seiten außer Acht zu lassen. Diese Balance gelingt hier perfekt. Im letzten Drittel könnte man hier jeden einem Mord zutrauen. Doch wer hier wen umbringt und was hier wahr ist fiktion ist: Das muss man selbst heraus finden.

Ich habe mich noch nie so gerne an der Nase herumführen lassen.