Eine Insel voller Zorn

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Ich habe von Alex Michaelides auch Die verschwundenen Studentinnen gelesen, sodass sein neuester Thriller Die Insel des Zorns natürlich gleich auf meiner Wunschliste gelandet ist.

Die Idee scheint bekannt und bewährt - auf einer einsamen Insel, abgeschnitten von der Außenwelt, geschieht ein Mord - und der Täter muss unter den Anwesenden zu finden sein. Doch hier erscheint kein brillanter Ermittler auf der Bühne, sondern der Leser wird von einer der anwesenden Charaktere an die Hand genommen.

Erzählt wird die Handlung aus Sicht von Elliot, einem guten Freund des Opfers. Dabei schlagen im Aufbau und im Stil Stilzüge des Theaters auf, die die enge Verbindung der Hauptfiguren zu den schaffenden Künsten betonen. Elliot bedient sich also diverser Stilmittel, die das Lesen zu einem außergewöhnlichen Erlebnis machen. Er ist dabei selbst eine Figur, die in der Wahrnehmung des Lesers schwankt zwischen Sympathie und Antipathie, zwischen Verdächtigem und Unschuldigen.

Denn irgendwie sind alle auf dieser Insel verdächtig, oder Elliot lässt den Leser dies zumindest durch seine Erzählung denken. Es gibt zahlreiche Rückblenden und Einsichten in die Leben der Figuren sowie ihrer Beziehung zum Opfer, es entfalten sich so viele Geschichten innerhalb der Geschichte.

Das Buch fordert vom Leser eine gewisse Aufmerksamkeit, um allen Hinweisen und Finten von Elliot zu fongen. Im Gegenzug kann es dann mit einer wirklich außergewöhnlichen Wendung und einem tollen Finale aufwarten, dass ich so tatsächlich auch noch nie gelesen habe.