Glaube nicht was du liest

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robertp Avatar

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Der Autor Alex Michaelides (Zypriot, lebt in London) verspricht uns einen klassischen Krimi. Sieben Personen, eine Insel und ein Mord. In seinem als klassisches Theaterstück in fünf Akten gegliederten Roman – der Verlag nennt ihn einen Thriller – erzählt ein Ich die Geschichte eines Mordes. Dieses Ich, der Dramatiker Eliot Chase, berichtet vom Geschehen und lenkt als Erzähler den Leser durch eine tödliche Liebesgeschichte im Schauspielermilieu. Intrigen, Ränke, Liebesbeziehungen, Verrat und Eifersucht steuern die Handlung auf ihren Höhepunkt den Tod eines/r Protagonisten.
Nun sollte man denken, dass diese Geschichte schon x-mal erzählt wurde, aber es gelingt Michaelides immer wieder eine neue Volte. Die Handlung springt von der Vergangenheit zur Gegenwart und jedes Mal erscheint die Realität in einem neuen Licht.
„So viel wissen Sie.
Was Sie nicht wissen. Ist, was als Nächstes passiert.“ S.263
Mir persönlich war am Ende des dritten Aktes schon etwas langweilig, dachte ich doch, dass ich alles vorhersehen würde. Dem war nicht so, im vierten Akt wurde es nochmals richtig spannend.

Die Handlung nimmt sich ihre Bestandteile von Shakespeare (Insel), Plot (Agatha Christie) oder Namen (historische Filmgrößen). Der Autor räubert und kopiert (wie auch Eliot im Roman), fügt es zusammen und stellt etwas Neues, durchaus Spannendes, auf die giechische Insel Aura (ursp. ein unbestimmtes Vorgefühl, aber auch Verzauberung).
Für alle die sich mit den klassischen „whodunit“ Krimis wohlfühlen und den britischen Stil auf einer sturmumtosten Insel erleben wollen.