Ist Charakter Schicksal?

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"Dies ist eine Geschichte für all diejenigen, die jemals geliebt haben."

Alex Michaelides wählt für seinen neusten Roman "Die Insel des Zorns" einen sehr originellen und zugleich interessant unkonventionellen Schreibstil.

Der Ich-Erzähler der Geschichte, Elliot Chase, ist auch gleichzeitig einer der Haupt-Protagonisten und erzählt uns Lesern, bei einigen Drinks an einer fiktiven Hotelbar, von den dramatischen Vorkommnissen auf der Insel Aura. Es geht ihm dabei allerdings nicht so sehr darum, akribisch einen Mordfall aufzuklären, sondern vielmehr versucht er zu erklären, wie es denn überhaupt zu einem Verbrechen kommen konnte.

Die intelligente Handlung wird dabei in insgesamt fünf Akte und unzählbar viele, oftmals extrem kurze Abschnitte unterteilt, gleichzeitig wird immer wieder mittels Rückblenden die Zeit zurückgedreht.

Die Anzahl der handelnden Personen bleibt insgesamt absolut überschaubar, alle Charaktere sind detailliert und mit Tiefe gezeichnet.

Das furiose Finale hat mich überzeugen können, der Weg dorthin überrascht und ist überaus wendungs- und extrem abwechslungsreich gestaltet.

Aber, was will dieser Roman nun eigentlich sein? Für einen Thriller (wie auf dem Cover angekündigt) ist er etwas zu spannungsarm, als klassischer Krimi geht er nicht durch und eine schnulzige Liebesgeschichte kann ich auch nicht erkennen.

Vielleicht ist es ja einfach nur eine unterhaltsame, spannende und auch höchst dramatische Erzählung: Mir hat das Zuhören dabei viel Spaß bereitet.