Spannende Grundidee, eher schwache Umsetzung

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arwentrispotter Avatar

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2,5 Sterne

6 Freunde auf einer nahezu verlassenen Insel, 1 Mord, 6 Verdächtige - die Grundidee hat sich sehr vielversprechend angehört. Auch das Setting, wechselnd zwischen Griechenland und London mochte ich sehr. An der Umsetzung gab es jedoch einige Mängel.
Anfangs ist mir die Erzählperspektive sehr positiv aufgefallen: Es wir aus der Sicht von Elliot, einer der Freunde auf der Insel, erzählt. Es ist so geschrieben, als würde er den Leser*innen bei einem Drink gegenüber sitzen, während er uns berichtet was auf der Insel passiert ist und was dahin geführt hat. Wie gesagt fand ich das anfangs sehr positiv, da es mal etwas anderes ist, jedoch hat mich Elliots Art schnell genervt.
Der Schreibstil war jedoch allgemein angenehm und gut und flüssig zu lesen.

Allgemein konnte ich zu keinem der Charaktere eine Bindung aufbauen und leider mochte ich auch keinen von ihnen. Obwohl einige der Hintergrundgeschichten zu den Figuren durchaus tragisch sind, konnte ich nicht allzu viel Mitleid für die gegenwärtigen Versionen von ihnen empfinden. Der Thriller ist nicht besonders lang, daher hatte ich das Gefühl, die meisten Charaktere doch nur oberflächlich kennenzulernen.
Durch die besondere Erzählweise wird viel in der Zeit gesprungen, was ebenfalls dazu beigetragen hat, dass ich nicht richtig in die Geschichte eintauchen konnte.

Es gibt einige Plottwists, die ich auch durchaus gut fand, aber nicht so überraschend wie ich es mir gewünscht hätte. Das Ende fand ich wiederum positiv. Alles in allem war es ein netter Zeitvertreib, ich würde jedoch eher die anderen Thriller des Autoren empfehlen.