Überraschend, verwirrend, eigen

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peedee Avatar

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Insel Aura, Griechenland: 7 Personen, 3 Schüsse, 1 Leiche. Lana Farrar, Ex-Filmstar, verbringt ein paar Tage auf ihrer Privatinsel, die sie seinerzeit von ihrem ersten Mann geschenkt bekommen hat. Mit dabei sind ihr Sohn Leo, ihr zweiter Ehemann Jason, Freunde Elliot und Kate, sowie die Angestellten Agathi und Nikos. Wenn es stark stürmt, nennen die Griechen dies „den Zorn“ – er hält bei diesem Aufenthalt alle auf der Insel gefangen. Ein Ort, den nicht mehr alle lebend verlassen werden…

Erster Eindruck: Das Buchcover ist gut gewählt und hebt sich ab von den vielen schwarz-weissen Thriller-Covers.

Die Geschichte wird – für mich sehr ungewohnt – von einem Ich-Erzähler präsentiert, und zwar von Elliot Chase, einem Dramaturgen. Mir hat dies sehr gut gefallen, denn es wird so erzählt, wie wenn wir zusammen in einer Bar sässen und ich seinen Ausführungen lauschen würde. Er bittet auch darum, ihn anfangs nicht zu oft zu unterbrechen.
Elliot erzählt über sich und die anderen 6 Protagonisten: Lana ist ein Ex-Filmstar, deren Sohn will ebenfalls schauspielern, Lanas Freundin Kate ist auch Schauspielerin. Dann wären da noch ihr Mann Jason – was macht er eigentlich beruflich? – sowie Agathi, ihre Hausverwalterin aus London, und Nikos, der das Anwesen auf der Insel unterhält.
Wer eine lineare Geschichte erwartet, wird sehr überrascht sein, denn hier ist alles ein wenig anders. Elliot erzählt mal diesen Strang auf Aura, geht zurück in die Vergangenheit oder nach England, dann folgt jener Strang und es läuft plötzlich in die komplett andere Richtung. Durch diese Twists rückt jeder der Anwesenden mal auf die Liste der Verdächtigen. Nun gut, bevor die Täterschaft ermittelt werden kann, muss zuerst herausgefunden werden, wer überhaupt das Leben verloren hat!

Eine Mordsgeschichte in 5 Akten – überraschend, verwirrend, eigen. Was ist wahr? Was ist Theater?

Ich habe noch kein Buch des Autors gelesen, daher habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen (mit einem kleinen Durchhänger in der Mitte), es gab interessante Twists und einen überraschenden Ausgang. Ich fühlte mich gut unterhalten, auch wenn ich den Zorn, den Sturm, nicht so stark wahrgenommen habe. Das Buch entspricht wohl nicht dem gängigen Thriller – wenn es denn den überhaupt gibt –, aber das ist auch gut so. Von mir gibt es 4 Sterne.