Unterhaltsam, aber nicht überragend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
jersy Avatar

Von

Ein gutes Grundgerüst, interessante Ideen und Charaktere und ein Erzählstil, mit dem der Autor einfach nur bei mir punkten könnte - aber es fehlte irgendwie die richtige Kunstfertigkeit.
In "Die Insel des Zorns" spricht der Erzähler der Geschichte den Leser direkt an, als ob man ein Gespräch miteinander führt. Elliot ist nicht grade der sympathischste Typ und so überrascht es kaum, dass wir ihm vielleicht nicht alles glauben dürfen. Die Ex-Schauspielerin Lana steht im Mittelpunkt der Geschichte und hat auch schnell mein Herz eingenommen, auch wenn ich nicht leugnen kann, dass hier mit Effekthascherei gearbeitet wurde. Am Ende des ersten Aktes hatte ich das Gefühl, auch in dieser Freundesgruppe angekommen zu sein, mich ließ aber auch das Gefühl nicht los, dass man die ein oder andere Sache besser oder eindrucksvoller hätte schildern, dass man spitzfindinger hätte beschreiben und allem damit mehr Tiefe hätte geben können. Auch an der Übersetzung blieb ich an ein, zwei Stellen hängen.
Der Eindruck blieb auch über das ganze Buch, trotzdem funktionierten Stil und Struktur des Romans weiterhin wirklich gut für mich und ich flog geradezu durch die Seiten. Ein paar der Twists fand ich ein bisschen plump und das Ende hat mich auch nicht grade begeistert, aber das ändert nichts daran, dass ich viel Spaß beim Lesen hatte.