Unterschwellige Spannung

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aitutaki Avatar

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Schon die ersten Seiten vermitteln eine dichte, melancholische Atmosphäre: Die Rückkehr auf die Schäreninsel, die einst ein Ort der Kindheit und Nähe war, ist voller unterschwelliger Spannung. Man spürt sofort, dass alte Verletzungen und Geheimnisse im Hintergrund lauern.

Schreibstil: Sara B. Elfgren schreibt eindringlich und atmosphärisch. Die Sprache ist klar, aber voller feiner Nuancen, die Gefühle und Spannungen sichtbar machen. Besonders gelungen ist, wie die Insel selbst fast zu einer Figur wird – ein Resonanzraum für Erinnerungen und Konflikte. Die Beschreibungen sind bildhaft, ohne überladen zu wirken, und erzeugen ein Gefühl von Isolation und Bedrohung.

Figuren: Mirjam wirkt verletzlich und zugleich stark – eine Frau, die nach einer Trennung in eine Vergangenheit zurückkehrt, die nicht abgeschlossen ist. Ihre Schwester Nia bleibt in der Leseprobe geheimnisvoll, was die Neugier steigert. Schon jetzt deutet sich ein komplexes Beziehungsgeflecht an, geprägt von Liebe, Schuld und vielleicht Verrat.

Gesamteindruck: Die Leseprobe verspricht ein psychologisch dichtes Familiendrama mit Thriller-Elementen. Die Stimmung ist intensiv, die Spannung baut sich subtil auf. Wer Geschichten liebt, in denen Landschaft und Emotionen ineinander greifen, wird hier unbedingt weiterlesen wollen.