Ein Buch mit Längen

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rosa3333 Avatar

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Der Anfang des Buches "Die Jahre der Leichtigkeit" war recht verwirrend und hat es mir schwer gemacht, in eine Art flüssiges Lesen zu kommen, weil - nach meinem Geschmack - zu schnell zu viele Personen beschrieben und in den Plot integriert worden sind. Ich musste immer wieder auf die Stammbaumliste am Anfang des Buches zurückblättern, um mit den Namen hinterherzukommen. Der Einstieg in das Buch ist mir auch deswegen so schwer gefallen, weil auf den ersten hundert Seiten so gut wie nichts passiert. Natürlich müssen die Personen beschrieben werden - und das geschah meiner Meinung nach schon viel zu schnell - und die jeweiligen Schauplätze. Ich hätte es allerdings besser gefunden, wenn die Personen erst nach und nach im Laufe des Buches aufgetaucht wären, und stattdessen auch schon auf den ersten hundert Seiten des Buches mehr passiert.
Der Schreibstil selbst ist relativ flüssig gehalten, und man kann mehr sehr gut in die Köpfe der jeweiligen Personen eintauchen. Was ich schön fand, war, dass der Alltag der Charaktere sehr liebevoll und ausführlich beschrieben worden ist, was in den meisten anderen Büchern zu kurz kommt. Es wurde auf die Probleme und Freuden, Wünsche und Albträume jedes einzelnen Protagonisten eingegangen, sodass man sich ihnen auf eine besondere Art verbunden fühlt. Allerdings sind sie mir diese Alltäglichkeiten nicht "spannend" genug beschrieben worden, um wirklich von dem Buch gefesselt zu werden. Das ist der Grund für die Längen, die ich zwischendurch beim Lesen, aber besonders am Anfang empfunden habe.
Als Gesamtwerk ist das Buch nicht schlecht, weil es schafft, die Verbindungen der Familie Cazalet so zu beschreiben, dass man sich ein genaues Bild von der Familie und der Zeit, in der sie leben, machen kann. Wenn dies der Zweck des Buches war, so hat es ihn erfüllt. Aber für mich als Leser war das Buch nichts Besonderes, und ich konnte mich nicht in es verlieben.