Was hat Hanna ihrer Urenkelin zu erzählen?

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lerchie Avatar

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Melanie Sommer wartet im Flughafen auf ihr Gepäck. Sie war gerade von Vietnam gekommen. Während sie wartete erhielt sie eine SMS von ihrem Verlobten Robert, der sich auf sie freute. Sie schickte eine zurück und dann kam auch endlich der Koffer. Mit dem Bus fuhr sie nach Hause. Da sie zwischen zwei Geschäftsleuten eingekeilt stand, ging sie auch nicht an ihr Handy, das zweimal klingelte. Zu Hause hörte sie den Anrufbeantwortet ab und erschrak zu Tode: Die Polizei hatte um Rückruf gebeten. Ihr Verlobter Robert hatte einen schweren Verkehrsunfall gehabt und lag in der Charité. Sofort machte sich auf den Weg in das Krankenhaus. Robert war gerade im OP erfuhr sie. Durch den Jetlag schlief sie ein und hatte einen Traum: Sie und Robert wurden, als sie auf eine Fähre wollten, auseinandergerissen. Robert auf die Fähre und sie davon weg. Dann wurde sie geweckt. Die Schwester brachte sie zu dem Arzt, der Robert operiert hatte. Und sie erfuhr, dass Robert im Koma lag. Nach drei Monaten war er noch immer nicht erwacht und Melanie wusste nicht, wie lange sie das noch aushalten würde.
Und dann kam was kommen musste: Sie brach im Krankenzimme zusammen. Elena, ihre Mutter, empfahl ihr, mal abzuschalten und einen Besuch bei ihrer Großmutter und Urgroßmutter in Brandenburg zu machen. Und nun war sie da. Großmutter Marie empfing sie, und brachte sie zu Grand märe, oder eigentlich Urgroßmutter Hannah, die wegen einer Rheumaattacke nicht aufstehen konnte. Beim Essen bat Hannah sie, zur Ablenkung oben auf dem Dachboden auszumisten. Sie würde bestimmt einige Schätze finden, die sie unten in ihrem Museum ausstellen könnte, ein Raum sei noch frei. Doch zuerst packte sie ihre Tasche aus und fand auch das Briefpapier, das sie von einer Freundin geschenkt bekommen hatte. Da sie mit Robert nicht sprechen konnte, würde sie ihm Briefe schreiben, deshalb hatte sie es mitgenommen. Sie sah zum Fenster hinaus und musste an den ersten gemeinsamen Urlaub denken. Sie waren an der Ostsee und es gefiel ihnen beiden so gut, dass sie sogar Zukunftspläne für hier berieten. Und sie waren sicher, eine gemeinsame Zukunft zu haben.
Hanna wurde wach als es im Hause ruhig geworden war. Sie konnte nicht mehr so lange schlafen. Also stand sie mühsam auf ging durch den Flur, entschied sich, nicht zu der weinenden Melanie zu gehen und ging ins Altarzimmer. Dieses Zimmer war für die Verstorbenen, so war es in Vietnam üblich. Hanna hatte Melanie mit dem Aufräumen des Dachbodens nur Ablenkung liefern wollen, brauchen würde sie davon sicher kaum etwas. Aus einem Schränkchen nahm sie einen braunen Umschlag und eine Fotoplatte, verschloss den Schrank wieder und verließ den Raum. Sie ging zu der Tür, hinter der die Treppe nach oben führte und begann hinauf zu gehen. Sie hatte die ganze Nacht Zeit auch wieder herunter zu kommen…
Die Buchbeschreibung: Nach einem tragischen Unfall trifft die Journalistin Melanie ihre Urgroßmutter Hanna in Vietnam. Als Hanna bemerkt, wie sehr die junge Frau mit ihrem Schicksal hadert, erzählt sie ihr zum ersten Mal ihr Leben.
Von der dramatischen Kindheit im exotischen Saigon, vom schillernden Berlin der Zwanzigerjahre und einer großen Liebe, von der schweren Zeit während des Krieges und dem Neuanfang als Hutdesignerin in Paris. Hanna hat viel verloren, aber auch unendlich viel gewonnen. Als Melanie das erkennt, weiß sie, dass ihre schönste Zeit noch vor ihr liegt.
Das Buch hat mich gleich in die Geschichte hineingezogen. Der Unfall Roberts, das Koma, die Reise nach Brandenburg. Die LP, die sich leicht und flüssig lesen ließ, hat mich neugierig gemacht und ich möchte gerne weiterlesen. Über einen Buchgewinn würde ich mich sehr freuen.