Skepsis auslösender Einstieg

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marcello Avatar

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In "Die Kälte in dir" wird im Wald die Leiche eines Mannes gefunden. Der Verwesungsszustand deutet darauf hin, dass er dort schon länger gelegen hat. Kritistina Reitmeier übernimmt den Fall, ausgerechnet zu einer Zeit, wo ihr für drei Monate der Führerschein entzogen wurde. Deswegen wird ihr Daniel Wolf zugeteilt. Er ist angehender Polizeipyschologe, wegen einem Disziplinarsverfahrens aber für den Dienst suspendiert. Zusammen müssen sie schließlich eine ganze Mordserie aufklären und schnell stellen sie fest, dass die Opfer alle eins gemeinsam haben: sie sind stark übergewichtig.
Im Prolog ist man mit dem Täter, der eine dicke Person betrachtet. Offenbar kennt er diese auch, denn er bemerkt, dass er ihn früher furchteinflößender fand. Der Täter hasst sein Opfer und er hasst ihn umso mehr, da er ihn gleichzeitig beneidet. Daher beschließt er ihn zu töten. Im eigentlichen Krimi guckt dann eines Morgens der Bauer Karl Mezger nach seinen Hühnern. Er stellt fest, dass sein Hund, der immer mehr aus Altersschwäche abmagert, sich aus dem Halsband winden konnte. Gerade, als er sich nach ihm auf die Suche macht, taucht er hinter ihm auf und hat einen Arm im Mund. Anschließend ist bei man bei Kristina Reitmeier, die den Leiter der Verkehrsüberwachung nicht überreden konnte ihr dreimonatiges Fahrverbot zurückzunehmen. Für sie ist das eine Katastrophe, denn für sie ist Autofahren mit Freiheit verbunden. Vollkommen fertig kommt sie auf dem Kommissariat an. Ihr Kollege Werner Finckh teilt ihr mit, dass eine Leiche gefunden wurde. Da fast alle Kollegen im Sommerurlaub sind, machen sich die beiden zusammen auf den Weg. Kristina ist zunächst noch abgelenkt, da sie in Gedanken stets bei ihrem Fahrverbot ist. Schließtlich fragt sie nach weiteren Infos zur Leiche und man kann feststellen, dass sie nicht bei allen Kollegen beliebt ist. Viel mehr Auskunft will sie auch nicht, da sie immer mit genug, aber doch so wenig Infos wie möglich einen Tatort betreten will.
Die Leseprobe war durchschnittlich. Der Prolog war von der Länge zwar sehr gut, inhaltlich aber etwas lahm, da es mich gerade im Hinblick auf Spannung noch nicht mitreißen konnte. Auch die eigentliche Geschichte geht ziemlich schleppend los. Natürlich wird erst die ermittelnde Polizistin eingeführt. Dieser stehe ich aber noch sehr skeptisch gegenüber. Sie wirkt etwas arrogant, scheint auch nur mit den wenigsten Kollegen klar zu kommen. Grundsätzlich habe ich nichts gegen Außenseiter, die den Ermittler spielen. Aber sie müssen auch so sympathisch sein, dass man mit ihnen fühlen kann, denn das steigert die Spannung auch immer noch mal zusätzlich. Daher sehe ich diesen Aspekt zunächst sehr kritisch, zumal die zweite Hauptfigur, Daiel Wolf, noch mit keinem Wort erwähnt wurde. Zum Fall an sich lässt sich ja kaum was sagen. Der Klappentext verrät nur, dass die Opfer alle dick sind, das klingt nicht sonderlich revolutinär...
Insgesamt ist mein Eindruck einfach durchschnittlich. Die Leseprobe ist kein Reinfall, da man einfach noch nicht viel erfährt, einige Aspekte haben aber defintitiv Potential die Geschichte zur Katastrophe werden zu lassen. Hier heißt es wohl: abwarten und Tee trinken.