Geht leider gar nicht

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schokobook Avatar

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Mir ist diese Rezension jetzt nicht so leicht gefallen, weil ich versuche zu verstehen, wieso man eine moderne Kaiserin Elisabeth braucht, wo die echte doch für ihre Zeit sehr modern war. Wieso muss das so ins heute hinein interpretiert werden?

Das Cover ist schön. Eine hübsche junge Elisabeth - noch mit ihrem eher runden Gesicht. Die Rose von Bayerland. So wie es das Volk mal gedichtet hatte.

Aber dann:

Bisher hab ich bis auf die vielen Biografien wie es über Kaiserin Elisabeth von Österreich gibt - und die meisten sind gut - noch keinen Elisabeth-Roman gelesen, der mal passt. Marischka hat Sisi in die 1950er Jahre katapultiert. RTL hält S*x im Park für das Kaiserpaar authentisch inklusiv Einblick Masturbation der jungen Elisabeth. Und hier das Buch von Gigi Griffis setzt auf Modern in dem Sisi einfach mal eben so in das Schlafzimmer des Vaters rennt und seine Mätressen bei ihm liegen sieht und das an sich ja nicht so schlimm, sondern nur die Lieblosigkeit der Ehe ihrer Eltern. Also bitte! War Max so kalt? Ich glaube nicht das der sich zu Hause mit denen aufgehalten hat. Und so geht das weiter. Ich wünsche dir einen Liebe die deine Seele satt macht. Hatte Sisi nicht. Franz auch nicht. Einzig was stimmt ist, dass Franz sich eben in Sisi verliebte, weil er in ihr Freiheit sah, die er nicht mehr besaß. Franz war als Kind (genauso wie Rudolf später) schüchtern, malte gerne und oder fechtete. Aber ganz sicher war er nicht zum Kaiser geboren, was schon allein daher erkennbar war, dass er sich nur auf Ratschläge seiner Minister oder seiner Mutter verlassen hat. Ohne Sisi, hätte es die Krönung in Ungarn nicht gegeben. Es gibt so viel was am Leben der Kaiserin Elisabeth interessant ist und die man im Roman auch mal so darstellen könnte. Stattdessen: Moderne. Als wenn man Sisi im Kostüm in unsere Zeit versetzt, Me-Too Sätze sprechen lässt und was sonst noch. ES WAR ANDERS, weil die Zeit leider nun mal anders war. Es war nicht normal das eine Kaiserin turnte, fechtete, wild ausritt und rohes Fleisch ausgepresst trank, um schlank zu bleiben. Das würde doch genügen, dies mal zu zeigen? Das Musical Elisabeth hier hier näher an allem dran, als dieser Roman.

Einzig was die Autorin authentisch darstellt in diesem Roman, ist die "Einsicht der Jungfräulichkeit" was für das junge Mädchen wirklich widerlich und schlimm gewesen sein muss, Komisch. Da blieb man authentisch. Warum da? Warum nicht auch beim Rest? Ach ja, Mee-Too!

Maximilian ja, war unzufrieden als ewiger Kaiserbruder. Keine echte Aufgabe. Aber auch hier wird mir das etwas zu extrem dargestellt.

Ich komme schlicht mit diesen Sisi-Romanen nicht zurecht. Als einzige Empfehlung für die jungen Menschen da draußen die sich für Kaiserin Elisabeth interessieren: Lest die Biografien.

PPS: Die Serie hab ich mir mittlerweile auch angeschaut. War das ein Laufsteg von Versage? Diese Kostüme! Frisuren! Ach nee, Leute!