Klaustrophobische Atmosphäre

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tausendundeinbuch Avatar

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Heute stelle ich euch einen Thriller mit einer sehr beklemmenden, klaustrophobischen Atmosphäre vor. "Die Kammer" von Will Dean, erschienen bei Hoffmann und Campe, punktet gerade durch das ungewöhnliche Setting. Danke an NetGalley und Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Werbung.
Kurz zur Handlung:
Irgendwo am Meeresgrund der Nordsee. Eine Gruppe von Sättigungstauchern, fünf Männer und eine Frau, muss zusammen in einer Druckausgleichskammer abtauchen. Auf engsten Raum müssen sie dort mehrere Tage verharren, während sie immer wieder abwechselnd Arbeiten an einer Öl-Pipeline ausführen. Allerdings wird dieser vermeidliche Routineeinsatz zu einem Albtraum.
Meine Meinung:
Dieser Thriller lebt von seinem Setting, denn die klaustrophobische Atmosphäre, die der Autor schafft, trägt die gesamte Storyline. Ich brauchte etwas, um mich mit den Tauchbegriffen und dem Setting anzufreunden, aber dann "tauchte" ich in die Geschichte ab. Die Story wird aus der Sicht von Ellen Brooke, der einzigen Frau in der Gruppe, aus der ich-Form erzählt. Will Dean zeichnet mit locker leichtem Schreibstil eine eindrückliche Charakterstudie jedes einzelnen Gruppenmitgliedes. Dies führte dazu, dass mich die Story immer mehr in ihren Bann zog. Bis zum ersten Todesfall ist die Stimmung auf engstem Raum locker und leicht, dann entfaltet der Thriller jedoch eine klassische Locked Room Atmosphäre, in der jeder der Täter sein könnte. Auch wenn ab und an der Spannungsbogen abflachte, trug der Schreibstil des Autors die Storyline über diese Längen. Dem Setting geschuldet, wiederholten sich manche Dinge natürlich, aber auch dies störte mich nicht. Abschließend bekommt dieser ungewöhnliche "Locked Room Thriller" 4,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung für alle, die Locked Room Thriller lieben. Habt ihr "Die Kammer" schon gelesen?