Was ist nur auf Doppingön los?

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Frida ist Künstlerin, sie gestaltet Skulpturen und lebt allein auf der Insel Doppingön, etwa 2 km vom Festland entfernt. Von dem kleinen Ort Östhamn kann man mit dem Bootstaxi oder dem eigenen Ruderboot zur Insel gelangen. Frida hat als einzige der vier Karlsson-Schwestern keine Kinder, nimmt aber gern die Kindern ihrer Schwestern, die in diesem Sommer alle wichtige berufliche Verpflichtungen haben, in den Ferien zu sich, auch wenn sie ihnen keine Ferienmama sein will, die für regelmäßige Mahlzeiten u.ä. sorgt.
so treffen zu Beginn der Ferien die 12jährige Julia und ihre 9jährige Schwester Danielle, genannt Hummel, auf ihre Cousins Georg und Alex, der mit seinen Eltern in Frankreich lebt, an der Bushaltestelle in Östhamn aufeinander, wo Tante Frida sie abholt.
Tante Frida wohnt in einem kleinen Häuschen neben dem ehemaligen Lotsenturm und ersteinmal ist es für die Kinder ein Schock: keine Tiefkühltruhe, kein fließendes Wasser, kein Fernseher und kein Computer - wie solle sie hier die Ferien verbringen?! Aber ihre Zimmer im Lotsenturm, hell, freundlich, mit Balkon und blick über die Insel und das Meer sind herrlich. Und wie Tante Frida sagt: sie haben Sommerferien und jeder kann tun und lassen was er will, ohne dass ein Erwachsener ihnen reinreden wird, Schwimmen, Boot fahren, auf Bäume klettern, faul in der Sonne liegen..... da sind sie doch schnell mit den primitiven Bedingungen ausgesöhnt und machen sich Gedanken, was sie so tun möchten, Julia lesen, Georg malen, Hummel klettern, spielen, Beeren pflücken, und Alex wird für sie alle viele leckere Sachen kochen, ohne dass seine Eltern, beide Köche, ständig gute Ratschläge geben.

Aber irgend etwas stört diese Ferienidylle - ein Gefühl, dass sie nicht allein auf der Insel sind.
Da sind Geräusche, die sie sich nicht erklären können, manchmal glauben sie, Gestalten zu sehen und eine Rauchsäule im Wald und sie entdecken auch eine ordentlich aufgeräumte Feuerstelle. Auch Tante Frida ist beunruhigt, da der Vorrat an Konservendosen und Brennholz rascher abnimmt als von ihnen verbraucht wird.
Bei ihren Erkundungstouren entdecken die Kinder einen kleinen Schuh und ein Stück eines in Französisch geschriebenen Briefes. Aber keine Fußspuren, kein Boot, alles ist sehr mysteriös, und besonders Hummel hat eine blühende Fantasie - sind das vielleicht Bankräuber, die sich hier versteckt halten, Spione - oder doch Gespenster?

Nun muss Frida auch noch dringend nach Stockholm. Es tauchen immer mehr Plagiate ihrer Skulpturen in der Galerie und im Handel auf, so dass ihre eigenen ihr nicht mehr abgenommen werden und sie ihr Einkommen verlieren wird - das muss sie unbedingt klären! Sie hat erst Sorge, die Kinder allein auf der Insel zu lassen, aber diese versichern ihr, dass sie nichts Unvernünftiges machen werden und immer zusammenbleiben werden.
Nun müssen sie also ihren detektivischen Spürsinn auch noch in anderer Richtung einsetzen - sind es etwa Kunsträuber, die auf der Insel sind? aber die würden doch Skulpturen Stehlen und keine Konservendosen.

Ein frisches, humorvoll geschriebenes Buch. die einzelnen Gestalten mit ihren persönlichen Eigenheiten sind liebevoll und treffend charakterisiert. Man kann sich jedes Kind gut vorstellen, freut sich mit ihnen an einem leckeren, von Alex zubereiteten Essen und zittert mit ihnen, wenn sie nachts seltsamen Geräuschen nachgehen oder im dichten Wald nach Verdächtigem suchen.
Und ganz spielerisch, überhaupt nicht belehrend bezieht die Autorin gesellschaftspolitische Probleme mit ein
Ein klasse Buch, dass den Enkeln genausogut gefallen wird wie der Oma - wir sind gespannt auf die angekündigten neuen Erlebnisse der Karlsson-Kinder.